obx Dezember 19, 2010 Hier mal ein schöner und ausführlicher Artikel über die Inflationsprobleme in China. Ist wirklich lesenswert weil er sehr realistisch geschrieben ist. Im Ergebnis wird China wohl nicht um eine deutliche Yuan-Aufwertung rumkommen, weil die Inflation wohl anders nicht mehr in den Griff zu kriegen ist. Epochtimes Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Archimedes Dezember 20, 2010 Die Kellermenschen von Peking Peking treibt seine Arbeiter in den Untergrund: Hunderttausende Menschen leben in der chinesischen Hauptstadt in Kellern, weil sie sich eine Wohnung über Souterrain-Niveau nicht leisten können. Spekulanten treiben Immobilienpreise künstlich in die Höhe. Für Dong Ying, 27, ist Peking das Ziel aller Wünsche. Vor zwei Jahren kam die Sportlehrerin aus einer Kleinstadt in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang in Chinas Metropole. Hier werde sich, so hoffte sie, ihr Traum von einem interessanten Leben erfüllen. Seither tingelt sie jeden Tag als Trainerin von Fitnessclub zu Fitnessclub, tanzt, tritt in die Pedale, biegt und krümmt sich und sorgt dafür, dass wohlhabende Städter in Form bleiben. Zuweilen sitzt sie jeden Tag vier Stunden in S- und U-Bahn, um zu ihren Kursen zu kommen. Rund 3000 Yuan (knapp 350 Euro) verdient sie im Monat, auf diese Summe käme sie bei gleicher Arbeitsleistung in ihrer Heimat nie. Und sie kann das Flair des Hauptstadtlebens genießen. "Ich bin glücklich", sagt die junge Frau in ihrem rosa Nike-Sporthemd. "Ich liebe meine Arbeit und fühle mich frei." Doch ihr Leben in Peking hat einen schweren Makel. Dong Ying lebt im wahrsten Sinne des Wortes im Untergrund. Denn als Bleibe kann sie sich nur einen winzigen Raum leisten, der sich in der ersten Kelleretage eines Wohnhauses befindet. 52 Euro muss sie dafür jeden Monat bezahlen, fast 15 Prozent ihres Einkommens. Andere Mieter müssen noch tiefer hinab, in die zweite Kelleretage. Dort ist die Miete etwas billiger. In ihr kahles Zimmer passen gerade mal ein Bett, ein kleiner Schrank und ein Schreibtisch. Toilette und Waschraum befinden sich am Ende des Flures. Wer hier wohnt, muss außerhalb essen, denn Kochstellen sind aus Sicherheitsgründen verboten. Dennoch kann Dong Ying ihrer Lage etwas Gutes abgewinnen. "Die Verwaltung ist ok. Der Flur ist sauber." Zum Leben in der Tiefe verurteilt Dong Ying ist eine von Hunderttausenden Zuwanderern, die zum Leben in der Tiefe verurteilt sind: Wanderarbeiter, Jobsucher, Straßenhändler, kurz all jene, die sich eine Bleibe über der Erde nicht leisten können, müssen in den Untergrund. Dong Yings Verschlag ist einer von rund 100 unter einem modernen Apartmenthaus am äußeren Rand des Pekinger Chaoyang-Bezirks. Während die Bewohner am Eingang nach links und rechts zum Lift gehen, steigen die U-Menschen am Fahrradkeller vorbei hinab in die Tiefe, einen Notausgang gibt es nicht. Es sind meist nicht die Bewohner der Wohnviertel, die die Not der Zuwanderer ausnutzen, in dem sie ihre Kellerräume vermieten, sondern die Hausverwaltungen: Hart an der Grenze der Vorschriften nutzen sie ungenutzte Gewölbe. Nicht selten funktionieren sie sogar die offiziellen Luftschutzkeller in Wohnräume um - was eigentlich streng verboten ist. Die Nachfrage nach Kellerräumen dürfte in nächster Zeit sogar noch steigen. Denn die Pekinger Stadtregierung lässt in diesen Wochen in den Außenbezirken Dutzende von Dörfern für neue Wohn- und Geschäftsviertel dem Erdboden gleich machen. Dort lebten Tausende von Wanderarbeitern in oft primitiven Unterkünften, die Pekinger nennen sie "Ameisenmenschen". Für die heißt es nun: Sich noch weiter vor den Toren der Stadt eine Bleibe zu suchen oder, näher an der Arbeitsstelle, in Pekings Unterwelt hinabzutauchen. Eine Stadt, die ihre Arbeiter in die Tiefe treibt Pekings Funktionäre rühmen sich zwar, dass es in ihrer Stadt keine Slums wie in Nairobi oder Bangkok gibt. Die Viertel aus primitiven Ziegelstein-Verschlägen ohne Klo, die einst das Bild vieler Bezirke prägten, verschwinden langsam. Was die Stadtväter aber bislang verschweigen: Das Problem, dass viele Millionen sich keine normale Wohnung leisten können, bleibt unverändert bestehen. So symbolisiert der Wohnungsmarkt der Hauptstadt trefflich den Zustand des kommunistischen China: Es ist eine Gesellschaft, in der die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht. Im Schnitt kosten Domizile in Peking 350 Euro Miete - soviel, wie Dong Ying im Monat verdient. Und die Preise steigen: Anfang des Jahres mussten Mieter noch 314 Euro Miete zahlen, zu Beginn des vorigen Jahres waren es nur rund 266 Euro. Ein Grund für die hohen Preise: Das Angebot ist kleiner als die Nachfrage. In Peking gibt es nur verhältnismäßig wenige Mietwohnungen, über zwei Drittel des Bestands sind Eigentumswohnungen, von denen ein großer Teil einst von Behörden und Fabriken billig an die Mitarbeiter verkauft wurde. Ein sozialer Wohnungsbau steckt in den Anfängen. Im vorigen Jahr zum Beispiel wurden nur 8000 Mietwohnungen für Pekinger mit kleinem Einkommen errichtet, in diesem Jahr sollen es 10.000 werden. Quadratmeter-Preise schießen in den Himmel Ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber auch wer das Geld für ein eigenes Heim besitzt, hat derzeit schlechte Karten. Obwohl in Windeseile allenthalben neue Wohnviertel entstehen und damit das Angebot wächst, schossen die Preise in den letzten Monaten in den Himmel, 2546 Euro kostet derzeit im Schnitt ein Quadratmeter. Denn viele Domizile sind für reiche Chinesen, etwa die Kohlebarone aus der Provinz Shanxi, wie Aktien oder Gold reine Spekulationsobjekte. Sie denken nicht daran, sie zu vermieten, sondern setzen auf steigende Preise, um sie wieder mit Gewinn zu verkaufen. Längst sprechen Experten von einer Immobilienblase, die zu platzen droht. Weil der Unmut unter jenen Bürgern wächst, die zwar gut verdienen, sich aber dennoch keine eigene Wohnung leisten können, versucht die Regierung, die Spekulation mit neuen Regeln und Steuern zu erschweren. Von einer Eigentumswohnung ist Wang Xueping, 30, Lichtjahre entfernt. Im Haus neun der Wohnanlage Jiqing Li im Zentrum der Stadt versucht sie, den Kinderwagen aus dem Souterrain zu schieben. Vor zwei Monaten zog sie mit ihrem Baby aus der Provinz Jilin zu ihrem Mann, der seit drei Jahren in Peking Taxi fährt. Nun wohnen sie alle drei in einem zehn Quadratmeter großen Kellerraum. "Hauptsache, wir können alle zusammen wie eine Familie leben", sagt Wang. Die Fitness-Trainerin Dong Ying hatte vor wenigen Tagen Glück. Sie konnte in ihrem Keller umziehen - in einen Raum, in den durch einen Schacht von oben ein wenig Tageslicht dringt. Und sie hat einen neuen Freund. Der hat sich gerade eine Eigentumswohnung gekauft. Wenn sie heiraten, hat ihr Leben unter Tage ein Ende. http://www.spiegel.d...,733743,00.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia Januar 18, 2011 · bearbeitet Januar 18, 2011 von Antonia China quo vadis? China wird hier im Forum gar nicht mehr groß behandelt. Dabei tut sich da viel. "China ist ein großer Gewinner", sagt Milliardeninvestor George Soros. "Die Volksrepublik steigt sehr schnell auf, da der Westen an Boden verliert. Die Machtverschiebung ist phänomenal. Ich habe so etwas noch nie erlebt." China sei der neue "Motor" der Weltwirtschaft. Spiegel - China und Amerika rüsten für Gigantengipfel Ein vom Dollar beherrschtes Weltwährungssystem hat nach Ansicht von Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao keine Zukunft. Die Dominanz der amerikanischen Währung sei ein "Produkt der Vergangenheit", erklärte Hu .... kurz vor einem Gipfeltreffen mit Präsident Barack Obama am Mittwoch im Weißen Haus. Welt online Vor einigen Tagen habe ich in einem Blog ein Interview mit Dietmar Siebholz (kenne ich nicht) gelesen. Er hatte schon vor Jahren den Aufstieg Chinas gesehen. Sie hatten damals 2004 einen Artikel geschrieben mit 13 Thesen, wie die Chinesen auf dem Weg sind, sich von den Amerikanern des Empire zu holen. Hier für die Leser noch einmal ihre 13 Punkte… 1.Halte die chinesischen Arbeitskosten niedrig, um weltmarktfähig zu bleiben. 2. Übernehme in der ersten Phase einfache, aber personalintensive Arbeiten, die anderswo nicht so günstig erledigt werden können. 3. Mit stark wachsender Wirtschaft werden sich die anderen Volkswirtschaften darum bemühen, in Deinem Lande zu investieren. 4. Lasse die Ausländer investieren, gib ihnen aber nicht die Macht über die Unternehmen. 5. Binde Deine Währung fest an die Welt-Leitwährung, um sich so den Export in das Land der Welt-Leitwährung zu sichern. 6. Lasse fremde Investitionen nur dann zu, wenn gleichzeitig damit ein interessantes Know-How übertragen und für Dein Land verfügbar wird. 7. Versuche, über die Kostenvorteile eine Marktbeherrschung in Deinen Export-Zielländern zu erreichen. Zerstöre damit die Produktionskapazitäten Deines Exportpartners und mache ihn abhängig von Deinen Lieferungen. 8. Verängstige Deinen Exportpartner nicht, indem Du Deine Exporterlöse sofort in andere Währungen oder Edelmetalle umtauschst, sondern lege diese Gelder liquide und zinsbringend in dessen Staatsanleihen an; Dein Partner wird Dir dafür dankbar sein. 9. Analysiere genau, was Du noch zu Deiner Unabhängigkeit brauchen kannst, z.B. den Zugriff auf die erforderlichen Energiequellen und Rohstoffe. 10. Kaufe mit Deinen Exportüberschüssen die für Deine Wirtschaft erforderlichen Ressourcen, möglichst aber nicht im Lande Deines Exportpartners, sondern in anderen Ländern, denn sonst bist Du wieder in einer abhängigen Position. 11. Wenn Du Dich eines Tages stark genug fühlst, Du Dir ausreichende Ressourcen gesichert hast, dann gebe Deine Währung frei und fordere von Deinen Exportpartnern höhere Preise für Deine Waren. Dein Exportpartner wird in der Zwischenzeit seine Produktion wegen der von Dir jahrelang praktizierten Dumpingpreise entweder ververlagert oder eingestellt haben. 12. In der Zwischenzeit wird sich durch Deine hohen Überschüsse auch im eigenen Lande die Nachfrage so gesteigert haben, dass Du erhebliche Teile Deines Produktionsvolumens im eigenen Lande für den Konsum einsetzen kannst. 13. Wenn Du jetzt noch Deine verbliebenen Währungsreserven (in der Währung Deines Exportpartners) gegen andere und stabilere Währungen, eventuell sogar gegen Edelmetalle tauschst, dann kannst Du Deinen Exportpartner beherrschen. Du hast die Produktionskapazitäten, die Rohstoffe und Ressourcen und kannst über den Verkauf Deiner Währungsreserven Einfluss auf das Land der Welt-Leitwährung nehmen. Wie weit ist denn Ihre Liste inzwischen abgearbeitet? ... Seine Antwort auf die letzte Frage und seine aktuelle Einschätzung zu China hier auf S.2 Blog Rott-Meyer China: „Zuerst wir!“ Wie seht ihr diese Machtverschiebung? Und welche Rolle wird Europa spielen? Wird Europa überhaupt noch eine Rolle spielen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Warlock Januar 18, 2011 Die Punkte 1 bis 8 und 10 würde ich als abgearbeitet bezeichnen. Wobei der Punkt 8 schon von anderen angefangen worden war. Bei den Rohstoffen sehe ich aber noch erheblichen Handlungsbedarf. Europa wird bei dieser Sache hoffentlich überhaupt keine Rolle spielen. Da wäre es schon wünschenswert an der Linie zu stehen und abzuwarten. Die möglicherweise aufziehende Konfrontration wird kaum einen Sieger hervorbringen. Als ich das gelesen habe musste ich direkt an Grossbritanien und das Deutsche Reich denken, da hat es auch keinen Sieger gegeben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WOVA1 Januar 19, 2011 Zustimmung zu Rott-Meyer: Im Moment arbeitet China an den Punkten 11 und 12. Ironischerweise ist dies allerdings genau das, was die Amerikaner und (etwas leiser) die Europäer von den Chinesen fordern. Allerdings haben die Regierenden in China ein Problem: die Punkte 11 und 12 gehen nur zusammen. Würde die Chinesiche Währung schlagartig freigegeben, würde doch soviel Export wegbrechen, dass die Situation wirtschaftlich und damit auch politisch gefährlich würde. Also werden sie den Yuan nur in kleinen Schritten aufwerten lassen und weiterhin nur sehr beschränkt im Ausland zirkulieren lassen - schon um die Kontrolle zu behalten. Damit kann der Yuan aber vorerst nicht den Dollar als Weltwährung ablösen. Ich denke, aus chinesischer Sicht kommen hier die Europäer in's Spiel: Die einzige mindestens teilweise Alternative zum Dollar ist vorerst der Euro. Deswegen sind sie auch so nett, die Fast-Pleite-Staaten der EU durch Anleihenkäufe zu stützen. Daneben werden sie natürlich dafür auch den ein oder anderen politischen Preis verlangen. Aber grundsätzlich haben die Chinesen ein Interesse am Überleben des Euro's, mindestens mal für die nächsten 5 - 10 Jahre. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zinsen Januar 26, 2011 http://www.linksnet.de/de/artikel/26274 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Januar 26, 2011 Sehr interessant ist der heutige Kommentar von Martin Wolf in der FT: In criticising US fiscal and monetary policies and, in particular, the Federal Reserves policy of quantitative easing, Mr Hu was following a well-trodden path. In the 1960s, Valéry Giscard dEstaing, then French finance minister, complained about the dollars exorbitant privilege. John Connally, US Treasury secretary under Richard Nixon, answered when he described the dollar as our currency, but your problem. The French and now the Chinese desire exchange rate stability but detest the inevitable result: an open-ended commitment to buying as many dollars as the US creates. Both want to discipline US policies. Both have failed. Are things likely to be different this time? No. Es war zwar De Gaulle, der den USA die Stirn geboten hat und 1964 die Rückkehr zum Goldstandard der 30er Jahre gefordert hat, aber prinzipiell legt Wolf den Finger in die Wunde. Kann es China gelingen, der Welt seine Idee eines staatlich gelenkten Währungssystems schmackhaft zu machen? Die Japaner scheinen das Ganze interessant zu finden. Dort werden jedenfalls (offenbar erfolgreich) Renminbi-Staats-Anleihen sogar von Online-Brockern unters Volk gebracht. Der vollständige Kommentar von Martin Wolf ist hier abrufabr Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Februar 15, 2011 Chinese shoppers struggle with spiraling prices China's public is struggling with a monthslong surge in food prices that has defied government efforts to combat inflation with interest rate hikes, price controls and a campaign to boost vegetable and grain output. On Tuesday, the government reported inflation accelerated in January, rising to 4.9 percent from December's 4.6 percent. That was driven by a 10.3 percent jump in food costs amid tight supplies and strong demand. Economists expect more sharp price rises in coming months because China faces a problem it cannot quickly fix: Demand is outstripping food supplies, while high global commodity prices mean it can't fill the gap cheaply with imports. http://finance.yahoo.com/news/Chinese-shoppers-struggle-apf-3773627009.html?x=0&sec=topStories&pos=1&asset=&ccode= Das Ernährungsproblem packt zu... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian Februar 15, 2011 Bei den hohen Wachstumsraten ist die Inflation natürlich ein großes oder gefährliches Problem. China versucht dies durch Erhöhung der Zinsen zu lösen, was den Unternehmensgewinnen nicht förderlich ist. Für die Zukunft bin ich nicht bange für China. China hat sich gerade als Wirtschaftsstandort auf den zweiten Platz geschoben, vor Japan und Deutschland und wird in Bälde auch die USA überholen. Nicht die preiswerteren Waren sind es, die China in Zukunft zur Wirtschaftsnation No 1 machen, sondern die Menschen. Während die amerikanischen Kinder immer schlechter ausgebildet werden und sind, spornen die chinesischen Eltern ihre Kinder zu Höchstleistungen an. In Pisatests sind chinesische Kinder weltweit Spitze und "schlagen" Kinder aus den etablierten Ländern um Längen. Ich glaube gelesen zu haben, dass amerikanische Unis zu 90% von Asiaten besucht werden und dass diese Studenten alle Auszeichnungen für Spitzenleistungen abräumen. Nicht umsonst erregt das Buch der US -chinesischen Professorin Amy Chua über Erziehung amerikanische Mütter und Väter, die nichts oder wenig von ihren Kindern verlangen. Hier ist das Buch auch erschienen: Amy Chua: "Wie ich meinen Kindern das Siegen beibrachte". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Warlock Februar 15, 2011 Also das die Chinesen Überflieger oder sowas sind kann ich nicht gerade behaupten. An der Uni haben wir auch immer mal wieder einen größeren Cluster mit chinesischen Studenten. Die waren aber nie besonders auffällig was die Leistung anging. Aufgefallen ist mir allerdings das die Chinesen kritsches Denken praktisch nicht kennen. Auf der Seite der Lehrenden kann das natürlich praktisch sein, weil es nie wiederspruch gibt. Allerdings kommt dabei auch nie viel rum. Das Englisch ist durch die Bank kathastrophal, ebenso deutsch, soll jetzt keine übermäßige Kritik sein, chinesisch wird von den Westlern wohl kaum besser beherscht. Zu Koreanern oder Japanern kann aber aber nichts sagen vielleicht sind die überdurchschnittlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian Februar 15, 2011 Also das die Chinesen Überflieger oder sowas sind kann ich nicht gerade behaupten. An der Uni haben wir auch immer mal wieder einen größeren Cluster mit chinesischen Studenten. Die waren aber nie besonders auffällig was die Leistung anging. Aufgefallen ist mir allerdings das die Chinesen kritsches Denken praktisch nicht kennen. Auf der Seite der Lehrenden kann das natürlich praktisch sein, weil es nie wiederspruch gibt. Allerdings kommt dabei auch nie viel rum. Das Englisch ist durch die Bank kathastrophal, ebenso deutsch, soll jetzt keine übermäßige Kritik sein, chinesisch wird von den Westlern wohl kaum besser beherscht. Zu Koreanern oder Japanern kann aber aber nichts sagen vielleicht sind die überdurchschnittlich. Ich kann , was "Uni Chinesen" in D betrifft , nicht mitreden. Gibt es überhaupt eine nennenswerte Zahl von Chinesen, die hier in D studieren? Meines Wissens studieren Asiaten vornehmlich in den USA, vor allem an den Elitenschulen. Bei meinem kurzen Aufenthalt in Boston hatte ich den flüchtigen Eindruck. Hier gibt es nur Studenten mit asiatischem Migrationshintergrund. Viele Europäer und Amerikaner lächeln mitleidig über die Erziehungsmethoden der Chinesen. Wahrscheinlich vergeht ihnen bald das Lachen, wenn ein Land mit motivierten, leistungsbereiten und höchst qualifizierten Menschen locker an Ländern vorbeizieht, deren Kinder Wohlstands- und Wohlfahrtsleben ohne Leistungsanspruch kennen. Ein Spruch von vorvorgestern heißt : Erst die Arbeit, dann das Spiel. Den ersten Teil des Satzes diskutieren unsere Kids schon ganz früh weg. Leben ist Spaß. Das sehen chinesische Eltern und Kinder völlig anders. Als Link einige unterschiedliche Meinungen zum Buch von Amy Chua. Viel Stoff zum Nachlesen aber zuviel Stoff , um darüber in diesem Thread zu diskutieren. amy chua Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Warlock Februar 15, 2011 · bearbeitet Februar 15, 2011 von Warlock Ich kann , was "Uni Chinesen" in D betrifft , nicht mitreden. Gibt es überhaupt eine nennenswerte Zahl von Chinesen, die hier in D studieren?Meines Wissens studieren Asiaten vornehmlich in den USA, vor allem an den Elitenschulen. Bei meinem kurzen Aufenthalt in Boston hatte ich den flüchtigen Eindruck. Hier gibt es nur Studenten mit asiatischem Migrationshintergrund. Viele Europäer und Amerikaner lächeln mitleidig über die Erziehungsmethoden der Chinesen. Wahrscheinlich vergeht ihnen bald das Lachen, wenn ein Land mit motivierten, leistungsbereiten und höchst qualifizierten Menschen locker an Ländern vorbeizieht, deren Kinder Wohlstands- und Wohlfahrtsleben ohne Leistungsanspruch kennen. Ein Spruch von vorvorgestern heißt : Erst die Arbeit, dann das Spiel. Den ersten Teil des Satzes diskutieren unsere Kids schon ganz früh weg. Leben ist Spaß. Das sehen chinesische Eltern und Kinder völlig anders. Als Link einige unterschiedliche Meinungen zum Buch von Amy Chua. Viel Stoff zum Nachlesen aber zuviel Stoff , um darüber in diesem Thread zu diskutieren. amy chua Mmmh, Experte für Chinesen in Deutschland bin ich natürlich auch nicht. Aber ich glaube nicht das da alles Gold ist was glänzt nur weil die Chinesen so ergeizig sind. Nach meiner Beochtung sind von den deutschen Studenten in jedem Jahrgang etwa 15%-25% auf internationalem Niveau. Man findete immer wieder richtig gute Studenten, und der Kollege findet dann auch noch mal welche usw.. Aus meiner Beochtung muss ich sagen das der sozio-ökonomische Background eine entscheidende Rolle spielt. Leider ist das so. Mir ist aufgefallen das gerade Kinder aus der Mittelschicht sehr ergeizig sind und auch Angst vor sozialem Abstieg haben und entsprechend motiviert sind. Um das ganze nicht zu nebulös zu machen, ich beziehe mich auf die Ingenieurwissenschaften an Universitäten, zu anderen Bereichen kann ich garnichts sagen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia Februar 15, 2011 Viele Europäer und Amerikaner lächeln mitleidig über die Erziehungsmethoden der Chinesen. Wahrscheinlich vergeht ihnen bald das Lachen, wenn ein Land mit motivierten, leistungsbereiten und höchst qualifizierten Menschen locker an Ländern vorbeizieht, deren Kinder Wohlstands- und Wohlfahrtsleben ohne Leistungsanspruch kennen. Gab es nicht schon einmal so eine Diskussion? In den 80er Jahren? Da waren es die Japaner, vor denen wir uns fürchteten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian Februar 15, 2011 Viele Europäer und Amerikaner lächeln mitleidig über die Erziehungsmethoden der Chinesen. Wahrscheinlich vergeht ihnen bald das Lachen, wenn ein Land mit motivierten, leistungsbereiten und höchst qualifizierten Menschen locker an Ländern vorbeizieht, deren Kinder Wohlstands- und Wohlfahrtsleben ohne Leistungsanspruch kennen. Gab es nicht schon einmal so eine Diskussion? In den 80er Jahren? Da waren es die Japaner, vor denen wir uns fürchteten. Jaja, in China endet alles so wie in Japan. Da kann man sich beruhigt zurücklehnen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Warlock Februar 15, 2011 Jaja, in China endet alles so wie in Japan. Da kann man sich beruhigt zurücklehnen. Nee, so kann man das nicht sagen. Man muss China schon im Auge behalten, was dort passiet. Antonia meinte wohl: "Die kochen auch nur mit Wasser". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia Februar 15, 2011 · bearbeitet Februar 15, 2011 von Antonia Jaja, in China endet alles so wie in Japan. Da kann man sich beruhigt zurücklehnen. Habe ich nicht gesagt. Es ging um Erziehung. Ich finde es lächerlich, wenn aus der Furcht vor Chinas Stärke (das ist nämlich der Grund, warum über Erziehung diskutiert wird) die Kinder herhalten müssen. Die jetzige Schwäche der westlichen Länder liegt gewiss nicht an dem Unvermögen der jetzigen Kinder. Da haben wohl die Eltern und Großeltern etwas falsch gemacht. (Natürlich bin ich auch für eine gute Schulausbildung, aber was diese chinesische "Tiger-mom" macht und fordert, ist für mich schlicht nicht erstrebenswert.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Februar 15, 2011 · bearbeitet Februar 15, 2011 von ficoach China benötigt gute Kopisten; Menschen, die in Deutschland als schlechte Fachhochschulabsolventen in irgendwelchen drittklassigen Positionen sachbearbeitend tätig sind, werden dort zum Aufbau der Volkswirtschaft benötigt. Das Denken überlässt man in Asien lieber (oder besser) den anderen. Kreativität ist eine Gabe, mit denen man in China nicht so viel anfangen kann. Dafür ist das Entwicklungsniveau zu niedrig. Wer schon mal mit Japanern zusammengearbeitet hat, weiss, dass derartiges auch dort nicht sehr weit verbreitet ist. Trotzdem ist die Volkswirtschaft ganz schön weit gekommen. Und... direkt vor unserer Haustür, in Italien, werden Uni's zugunsten von Colleges abgewickelt. Allenfalls Ingenieure werden noch geduldet. Ansonsten heist es: Bücher kann man nicht essen, aber von den Altvorderen kann man lernen, wie man erfolgreich arbeitet. Insofern gibt es schon eine gewisse Konvergenz: Italien folgt den USA beim "downsizing" des Bildungssystems und in China schickt, wer es sich leisten kann, seine Kinder in Privatschulen, wo der Drill ein wenig abgespeckt wird und die Kinder nicht ganz so verhaltensgestört in das Erwachasenendasein entlassen werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia März 3, 2011 China attackiert den Dollar ... Es ist unscheinbare Ankündigung, doch sie hat das Potential, das Machtgefüge auf dem Weltwährungsmarkt nachhaltig zu verändern: China stärkt die internationale Rolle des Yuan. Alle Exporteure und Importeure sollen noch in diesem Jahr die Geschäfte mit ihren ausländischen Partnern in Yuan abrechnen können, teilte die Zentralbank am Mittwoch in Peking mit. ... Jetzt soll die Yuan-Menge ausgeweitet werden, es sollen deutlich mehr Geschäfte in der chinesischen Währung abgewickelt werden - und weniger in der amerikanischen. Chinesische Unternehmen handeln zurzeit oft in Dollar, sie sind dadurch abhängig von den Entscheidungen der US-Notenbank Fed, zahlen bei einem steigenden Ölpreis drauf und müssen höhere Transaktionsgebühren als nötig berappen. Das soll sich jetzt ändern. ... Sollte der Dollar als Leitwährung abgelöst werden, drohen den USA weitreichende Konsequenzen. Bislang gilt die US-Währung als Weltreservewährung. Kommt es in anderen Ländern zu Krisen, schichten viele Anleger Kapital in den Dollar um. Amerika kommt dadurch stets leicht an Geld - zu niedrigen Zinsen. Sollte nun der Yuan zur Weltreservewährung werden, würde die Finanzierung des US-Haushaltsdefizits schwieriger und teurer. Spiegel online Der Yuan als Weltreservewährung? Das ist schon etwas gewagt, oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odenter März 3, 2011 Der Yuan als Weltreservewährung? Das ist schon etwas gewagt, oder? Halte ich auch für unwahrscheinlich, vorher kommt noch der EURO dran. Danach, in 100+ Jahren, vielleicht der Yuan. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. März 3, 2011 Der Yuan als Weltreservewährung? Das ist schon etwas gewagt, oder? Vorsicht. Das könnte schneller gehen, als wir gucken können. Das Handelsvolumen in HongKong steigt rapide: und der onshore-offshore-Spread engt sich ein Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WOVA1 März 3, 2011 Würde eine Vorhersage in der Mitte zwischen beiden Extremen wagen - weder 100 Jahre + noch morgen (kommt darauf an wie schnell man gucken kann ). Aber in 3-5 Jahren an Bedeutung am EUR vorbei und in 10-15 Jahren am US $ vorbei, halte ich schon für realistisch. Und übrigens: irgendwann kommt dann auch noch die indische Rupie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia März 3, 2011 · bearbeitet März 3, 2011 von Antonia Halte ich auch für unwahrscheinlich, vorher kommt noch der EURO dran. Danach, in 100+ Jahren, vielleicht der Yuan. Das habe ich auch immer gedacht, dass der Euro eine Alternative sei. Aber das glaube ich mitlerweile nicht mehr. Auch bin ich mir nicht mehr sicher, ob Euroland überhaupt noch eine große Rolle spielt im internationalen Gefüge. Im Vergleich zur USA, zu China, Russland ... ist Europa nicht einmal ein einheitliches Gefüge, nur kleine miteinander zerstrittene Staaten mit großen Problemen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odenter März 3, 2011 · bearbeitet März 3, 2011 von odenter Naja wenn man die aktuellen Daten in die Zukunft weiter hoch rechnet, dann würde das sicher schneller als in 100+ Jahren gehen. Aber wirtschaftliche Rahmendaten sind nicht alles. Sozialer Frieden gehört genauso dazu wie Vertrauen die Währung jederzeit auch tauschen zu können. Ersteres wird in China sicher nochmal ein Problem. Bei letzterem könnte man natürlich argumentieren dieses Problem besteht grundsätzlich auch beim US$. Allerdings haben die USA über einen langen Zeitraum bewiesen das sie verlässlich waren bzw. noch sind. Das wäre bei China erst noch zu beweisen. Und dann kommen natürlich noch so Punkte wie Verstaatlichung, Behinderung von ausländischen Investitionen. Wobei dies wiederum natürlich auch für die USA und Europa gilt, allerdings in der Vergangenheit auch nur für wirklich wichtige Zweige oder Unternehmen. In China sieht das (aktuell) anders aus. In China kann VW nicht einfach ne Niederlassung gründen, ohne Chinesen ebenfalls daran zu beteiligen, in den USA oder Europa geht das. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian März 3, 2011 Naja wenn man die aktuellen Daten in die Zukunft weiter hoch rechnet, dann würde das sicher schneller als in 100+ Jahren gehen. Aber wirtschaftliche Rahmendaten sind nicht alles. Sozialer Frieden gehört genauso dazu wie Vertrauen die Währung jederzeit auch tauschen zu können. Ersteres wird in China sicher nochmal ein Problem. Bei letzterem könnte man natürlich argumentieren dieses Problem besteht grundsätzlich auch beim US$. Allerdings haben die USA über einen langen Zeitraum bewiesen das sie verlässlich waren bzw. noch sind. Das wäre bei China erst noch zu beweisen. Und dann kommen natürlich noch so Punkte wie Verstaatlichung, Behinderung von ausländischen Investitionen. Wobei dies wiederum natürlich auch für die USA und Europa gilt, allerdings in der Vergangenheit auch nur für wirklich wichtige Zweige oder Unternehmen. In China sieht das (aktuell) anders aus. In China kann VW nicht einfach ne Niederlassung gründen, ohne Chinesen ebenfalls daran zu beteiligen, in den USA oder Europa geht das. So ist es. Was das Thema "Leitwährung" betrifft, entwickeln einige User eine "blühende" Phantasie. So schnell , wie einige denken, verkommen die Leitwährungen USD und Euro nicht. Nach wie vor ist und bleibt der Dollar Leitwährung für den Wirtschaftsraum USA und für alle Rohstoffe. Und viele nicht -amerikanische Unternehmen erstellen ihre Bilanz auch in USD und nach amerikanischen Regeln. Und alle internationalen Konzerne berichten auch in Englisch, auch die chinesischen Unternehmen. Dass internationale Konzerne aber auch in Chinesisch berichten und bilanzieren, ist mir nicht bekannt. Leitwährung hat vor allem was mit Vertrauen zu tun. Bei der chinesischen Währung ist schon die Sprache ein Hindernis. Kann ja sein, dass in Zukunft sich alle Währungen nach Yuan oder Renmibi richten! Das wird sicherlich nicht in 5, 10 oder 15 Jahren sein. Wer natürlich weiß, wie die Welt in 50 Jahren aussieht, ist natürlich im Vorteil. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag