obx Januar 29, 2008 Im Grunde ist China nicht so sehr schwer zu verstehen.Schadet es einem Produzenten, wenn es seinen Kunden schlecht geht? Ja natürlich tut es das. Keine Frage. Wenn es den Abnehmern der Exportartikel an den Kragen geht, spürt das natürlich auch das Exportland. Mann muss aber auch schauen wie sich die chinesischen Exportgüter zusammensetzen. Das sind in weiten Teilen ja ganz anders als in Deutschland noch keine besonders Konjunkturabhängigen Güter, sondern da sind noch jede Menge Basisbedarfsgüter im Spiel, die relativ Konjunkturunabhängig sind. Wenn China dazu übergeht anteilig mehr Investitionsgüter herzustellen, Maschinen, Hightech etc. wäre das schon kritischer. Allerdings traue ich China noch bei weitem nicht zu, die Weltkonjunktur zu stützen. Dazu ist das BSP einfach zu klein. China selber wird aber meiner Meinung nach nicht ins Mark getroffen werden. Zumindest wohl nicht vergleichbar, wie wir es aus Wirtschaftskrisen von z.B. Lateinamerikanischen Ländern der Vergangenheit her kennen. Also ich sehe die Auswirkungen auf China doch etwas ernster als viele andere hier. die nackten zahlen an sich mögen da nicht so dramatisch aussehen, aber die auswirkungen auf china könnten schon problematisch sein, wenn hier ein rückgang zu verzeichnen ist. die chinesische volkswirtschaft ist seit jahren an wachstumszahlen im zweistelligen bereich gewöhnt und natürlich auch dementsprechend aufgestellt. sollte dieses wachstum abflachen so wären die auswirkungen ziemlich spürbar. zum anderen sitzt china auf billionen von amerikanischen dollarn, ein dollarverfall schwächt also auch die volkswirtschaft im ganzen... diese dollar werden nun in die usa gepumpt, um die amerikanische volkswirtschaft so zu stabilisieren. man denke an die ganzen staatsfonds der em-staaten, die sich mit mrd in banken einbringen. dahinter steht nicht nur eine einflussnahme sondern vorallem das ziel der stützung der us-wirtschaft, denn rutscht diese in eine tiefe rezession, werden die auswirkungen auch auf china durchschlagen. das erkennt man auch an dem handeln der chinesen, die mit der sache ziemlich ernst umgehen, nicht dollar im großen stil verkaufen, sondern durch einkäufe gezielt versuchen die amerikanische wirtschaft zu stützen. und auf die deviseneinnahmen, allen voran aus dem dollarraum sind die chinesen sehr abhängig, diese dollar finanzieren in erster linie ihren rohstoffhunger, versiegt diese quelle wird es china auch schwieriger haben ihre energieprobleme zu meistern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Januar 29, 2008 Ich habe Elvis so interpretiert dass er meinte, China hat inzwischen Handelsbeziehungen mit so viel Ländern, dass selbst wenn die USA ihren Wachstum niedriger haben der Handel der Chinesen mit der Welt weitergeht, und dieser Faktor China es ermöglicht nicht im Gleichschritt mit den USA negativ beeinflusst zu werden. Mag durchaus sein, dass der Wachstum in China 08 geringer ausfällt, aber da ja - wie Elvis es sagt - China's Wirtschaft ja nicht die Weltwirtschaft stützt, sondern an erster Stelle eher die Welt mit Konsumgütern beliefert, sich ein Verbrauchsrückgang in den USA sich nicht so in China's Zahlen durchschlägt. Dass China Milliarden in westliche Unternehmen reinpumpt steht ja hier in diesem Forum beschrieben (siehe entspr. Links) und zwar noch bevor die Rede war über eine mögliche Rezession in den USA (oder Verlangsamung des Wachstums, wie Ihr's wollt). Dass China die Rohstoffquellen der Welt nur so stürmt (haupts. in Afrika) auch. Und ich persönlich glaube fest daran, China sorgt hinter den Kulissen dafür, dass der Iran still hält und dass keine Krise in der Gegend aufkommt, die eventuell dazu führen könnte dass die Strasse von Ormuz gesperrt werden könnte (was die Iraner ja liebend gern tun würden, und wenn's nur für einen Tag wäre...). Irgendjemand hat ja kürzlich auch schon geschrieben, künftig würden in den Vorstandsebenen diverser Weltfirmen "neue Gesichter" zu sehen sein. Damit sind nat. chinesische gemeint (viell. ein paar arabische auch). In dieser Hinsicht sehe ich eine wichtige Rolle China's in der Weltwirtschaft (was nicht heissen will, dass ich das für gut halte, das steht auf einem ganz anderen Blatt...). Auf der anderen Seite investiert China wiederum Milliarden in die Weltwirtschaft durch den Einkauf von Investitionsgütern für ihre Infrastrukturen, die sie ja wie wild aus dem Boden stampfen. Ein Problem wird sein, wenn das mal ein Ende findet... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost Januar 29, 2008 Ein sehr interessanter Artikel zum Thema von DB Research. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
arguls Januar 29, 2008 Ein Interesantes Artikel. Zur Zeit befindet sich Chinas Markt in mitte einer Korrektur. Man moege das milde landung nennen, weil pasiert das gerade in der Zeit der USA Krise. So wie so diese Korrektur haette gekommen frueher oder spaeter. Logische weise pasiert die jetzt. Die Art wie diese Korrektur weiter verlaeuft wird zeigen wie stark China mit USA gekoppelt ist. Deschalb konnte man schon denken, dass die naehere Zukunft stark von USA abhaengt, aber langfristig bis 5 Jahren ist es natuerlich optimistischer, weil China konnte von USA langsam mehr unabhaengiger werden. Aber auch diese langfristige Fahrt wird wie schon gesagt nicht ewig dauern auch wegen Oekologie. Ich denke in der Boerse dieses Jahres bei China wird nicht besonders rosig gehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Januar 29, 2008 Der Artikel von DB Research endet mit dem Satz: Insgesamt bleibt China dank seines langfristigen Potentials und der Größe seines Marktes nach wie vor attraktiv für Investoren. Trotz aller dort angesprochenen Szenarien? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Januar 30, 2008 · bearbeitet Januar 30, 2008 von Elvis77 Trotz aller dort angesprochenen Szenarien? Ja. Trotz allen Risiken und Rückschlagsszenarien die auf dem Wege liegen mögen. China will wirtschaftlich führende Weltmacht werden und hat auch fast alle Anlagen, die es dazu benötigt. Von den 1,3 Milliarden Menschen dort nehmen noch längste nicht alle am marktwirtschaftlichem System, wie wir es uns vorstellen teil. Das durchschnittliche BIP liegt daher 2007 noch bei äußerst bescheidenen 1691Euro pro Kopf und Jahr. Es ist im Grunde nicht vorstellbar, das eine so gewaltige Macht in einem Marktwirtschaftlichem System auf diesem niedrigem Niveau verharren kann. Dieser Prozess, der in den 80er Jahren begann wird sich noch Jahrzehnte fortsetzen. Man kann ein Land, das in größe und Bevölkerung dem ganzem Europa überlegen ist nicht von heute auf morgen in den Status eines entwickelten Industrielandes katapultieren. Das sind Prozesse, die Dekaden brauchen. Das ist wohl mit Langfristig gemeint. Politische Stabilität und dem festhalten an ihrer zumindest eigenen Version einer sozialistischen Marktwirtschaft lassen eine Langfristperspektive sehr klar und deutlich werden. Das Wildgänsetheorem der Entwicklung von Ländern, das sich bisher bei jedem asiatischem Land immer gleich abgespielt hat. Insbesondere gut zu beobachten an Japan und Südkorea, lässt sich 1:1 auf China übertragen. Nur die Dimension ist eine ganz andere und wohl neben dem Zusammenbruch der Sowjetunion die große absehbare Umwälzung im weltweitem Gefüge unserer Zeit und Generation. Bestanden die kapitalistisch geprägten Systeme das letzte Jahrhundert nahezu ausschließlich aus Europa und Amerika wird dieses Jahrhundert von dem hineinwachsen des größten Kontinents mit über 2/3 der Weltbevölkerung geprägt sein. In einer weitgehend friedlichen Welt, sofern sich das marktwirtschaftlich-kapitalistische System als geeignet erweist dieses Wachstum, das ja noch immer in den Kinderschuhen steckt, überhaupt bewältigen zu können, scheint die Antwort trotz aller denkbaren Rückschläge unzweifelhaft. Die Dotcom Blase, abseits des neuen Marktes bildete sich aus einem verspätet wahrgenommenen Effizienzschub durch technologiesierung heraus. Die bisher anhaltende Hausse ist neben den Finanzspielchen eine Folge enormer Effizienzgewinne aufgrund eines massiv forcierten Outsourcings entstanden. Outsourcing als Antwort auf Verteilungskämpfe, die ansonsten eine derartige Hausse kaum ermöglicht hätten. Deren nachträgliche Anspassungsprozesse allerdings neben der Finanzkrise die Börsen vielleicht noch kräftig in die Knie zwingen werden. Die zukünftige Superhausse, so sie denn bei begrenzten Ressourcen realisierbar ist, wird wohl die massive, nachhaltige Steigerung sämtlicher Absatzmärkte aller nur denkbaren Branchen sein, die bisher noch vergleichsweise schleppend läuft und sich bisher vornehmlich auf die Speisekarte, Bildung und die Gesundheitsversorgung dieser Länder konzentrierte aber die Konsumpotenziale dieser unglaublichen Menschenmassen nicht mal im Ansatz erfasst hat. Nur der Blick alleine auf China ist vielleicht etwas kurz. Den letztlich interessiert einem Anleger ja nicht wo der neue Kunde sitzt, sondern der Verkäufer. Dann bleibt die simple Frage: Wird in einer Welt, wenn in dessen bisher erfolgreichstem, wirtschaftlichem System, sich das Produktiv- und Konsumpotenzial verdreifacht, die Summe des Wertes ihrer Unternehmerischen Tätigkeit in 20 Jahren mehr wert sein als heute? Oder andersherum um das Risikopotenzial zu betrachten...Ist es wahrscheinlich, das unter diesen Vorraussetzungen Menge und Wert der weltweit produzierten Güter langfristig geringer sein wird als heute? Als Restrisiko bleiben in meinen Augen die Punkte: Krieg, Ressourcen, Systemversagen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant Januar 30, 2008 In unser aller Sinne hoffe ich inständig, dass du Unrecht haben wirst Elvis. Ein Land mit einem derartigen Regime und derartiger Gesellschaft sollte am Besten auf dem Stand verharren, wo es im Moment ist. Ich möchte den Tag nicht erleben, an dem die Welt nicht mehr primär westlich-liberal geprägt ist. Vermutlich werde ich es aber. Ich hoffe auf das Systemversagen, denn bislang hat es noch keine Nation solcher Couleur geschafft, langfristig erfolgreich zu sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Januar 30, 2008 · bearbeitet Januar 30, 2008 von Elvis77 Das Risiko von Systemversagen gilt für die Chinesen genauso wie für uns. Ich bezog das rein auf wirtschaftliche Aspekte der Gefahren marktwirtschaftlicher oder marktwirschaftlich-ähnlicher Systeme. Die Anfälligkeit marktwirtschaftlicher Systeme und das aufbauen und verklumpen von Risiken, selbst unter globalen Bedingungen wird uns ja gerade wieder demonstriert. Die Vernetzung und vollständige Öffnung der Volkswirtschaften und das unentflechtbare ineinandergreifen aller Märkte hat zwar zum Wohlstand massiv beigetragen, begünstigt aber leider auch die massive Wirkung von Systemfehlern, das man sich kaum noch entziehen kann. Das ganze kann wie ein Betriebssystem gesehen werden. Früher gab es verschiedene Betriebssysteme. Viren breiteten sich nicht so schnell aus. Teile konnten formatiert werden ohne die anderen gänzlich außer Funktion zu setzen. Die Betriebssysteme sind zusammen gewachsen, mit allen positiven Synergieeffekten aber auch Anfälligkeiten. Die hochgradige, weltweite Arbeitsteilung und das nahezu heimatlose Kapital lässt lokale Wirtschaftskrisen mit begrenzten Auswirkungen leider kaum noch zu. Was das für westliche Verständnis in weiten Teilen unmenschliche Regime in China anbelangt, bin ich da aus der Entwicklung der anderen asiatischen Volkswirtschaften heraus eigentlich optimistisch. Sie alle waren bis zu einem gewissem Entwicklungsgrad der noch über dem des heutigem Chinas steht nach unserem Wertmaßstab unfreie und brutale Systeme und erst breiterer Wohlstand und Bildung brachte die bürgerliche Freiheit und Rechtssicherheit. Selbstverständlich bleibt zu hoffen, das China ebenfalls diesen Weg als natürlichen Prozess gehen wird. Allerdings bin ich im Gegensatz zu früher inzwischen der Ansicht, das Stabilität über Freiheit steht. Über die gesellschaftliche Entwicklung Maße ich mir allerdings kein Urteil an. Das kulturelle Selbstverständnis der Chinesen scheint selbst für asiatische Verhältnisse etwas eigenartig zu sein, nach dem was man so darüber lesen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hurus Januar 30, 2008 @ Elvis77 Ich ziehe meinen virtuellen Hut. Der Beitrag lässt die "grossen Linien" deutlich hervortreten, ohne dabei zu verflachen. @boersifant. Ist die Welt der letzten 20 Jahre westlich liberal geprägt? Ich meine "Die Welt"?! China, Indien, Indonesien, der Afrikanische kontinent jedenfalls nicht. Russland war es für eine kurze Periode nach glasnost. Seit Putin fester im Sattel sitzt kann man wohl von einer westlich liberalen (!) Vorherrschaft nicht mehr sprechen dort. Alle islamischen Staaten (neben Ind.) ohnehin nicht. "Unsere Welt" wird auch weiterhin westlich-liberal geprägt sein... Falls wir in den überalternden europäischen Gesselschaften noch in der Lage sein werden unsere Kultur zu verteidigen. Und.. einen Staat vom Couleur Chinas gab es noch niemals auf der Erde. Eine Nation, die beharrlich technische innovationen klaut, weiterentwicklt, sich mittlerweile auf breiter Front auf hohem Niveau ausbildet, besonnen Aussenpolitik betreibt, eine stabile Regierung aufweist, offen Märkte hat und dabei aus einem unerschöpflichen Potential immer neue Arbeitskräfte rekrutieren kann. Das ist ein einmaliges und beispielloses historisches Grossprojekt. Ich teile Dein Unbehagen zu 100%... Aber die Faktenlage spricht nicht gerade für das westliche Wertemodell... leider.. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant Januar 30, 2008 Elvis, Allerdings bin ich im Gegensatz zu früher inzwischen der Ansicht, das Stabilität über Freiheit steht. es hängt davon ab, was man als Freiheit versteht. Das Freiheitsverständnis von Anarchisten teile ich genauso wenig wie das von konservativen Republikanern in den USA, deswegen könnte ich auch nicht sagen, was ich als wichtiger erachte. Ich würde die Freiheit in meinen 50 Hektar Urwald nicht dem Kompromiss aus Freiheit und Stabilität in der BRD vorziehen, aber ich würde den Tod dem Leben in Saudi-Arabien vorziehen. Ich werde es vermeiden, jemals Zeit in einem Land mit deutlich weniger Freiheit als in Deutschland zu verbringen. Das war wohl ein wenig Off-Topic, aber egal. Hurus, du hast natürlich recht, die Welt im Gesamten ist natürlich nicht westlich geprägt, zahlenmäßig ist es sogar die Minderheit der Menschen. Ich meinte damit die wirtschaftlich bedeutende und damit auch tendenziell machtpolitisch wichtige Welt und die besteht hauptsächlich aus USA, EU (und Japan). Russland, Saudi-Arabien und co. nehmen primär aufgrund ihrer Rohstoffvorkommen und Waffen leider eine Sonderstellung in der Gruppe der politisch/gesellschaftlich fehlgeleiteten Staaten ein, aber für die Mehrheit trifft zu, dass sie eher unbedeutend sind. Nimm den Staaten aus dem Nahen Osten ihr Öl und sie würden untergehen, da sie außer Rohstoffen nichts haben und genau das ist auch ein Punkt, der mir Sorgen macht. Sobald sich die Öl- und Gasvorkommen dem Ende zubewegen, werden die Nahostfreunde und Russland erkennen, dass sie am Ende sind. Ich möchte mir lieber nicht ausmalen, was dann passieren wird. Warum sich Staaten trotz Mangel an Feinden gegen die Abrüstung wehren, ist vielleicht dadurch zu erklären. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Januar 30, 2008 · bearbeitet Januar 30, 2008 von Carlos G. Ja.Trotz allen Risiken und Rückschlagsszenarien die auf dem Wege liegen mögen. China will wirtschaftlich führende Weltmacht werden und hat auch fast alle Anlagen, die es dazu benötigt. (...) Dann bleibt die simple Frage: Wird in einer Welt, wenn in dessen bisher erfolgreichstem, wirtschaftlichem System, sich das Produktiv- und Konsumpotenzial verdreifacht, die Summe des Wertes ihrer Unternehmerischen Tätigkeit in 20 Jahren mehr wert sein als heute? Oder andersherum um das Risikopotenzial zu betrachten...Ist es wahrscheinlich, das unter diesen Vorraussetzungen Menge und Wert der weltweit produzierten Güter langfristig geringer sein wird als heute? Als Restrisiko bleiben in meinen Augen die Punkte: Krieg, Ressourcen, Systemversagen Die Menge der weltweit produzierten Güter p.a. wird steigen, da habe ich keinen Zweifel. Wir werden immer mehr Menschen, und gerade in Ländern wir China, Indien, Indonesien, Russland, Brasilien eventuell noch erleben wir ja einen wirtschaftlichen Wachstum der erst ins Rollen gekommen ist, und - wie Du sagst - vorausgesetzt es gibt keine politischen Lawinen (---> Krieg) - wird dieser auch kontinuierlich ansteigen. Der Wert dieser Güter wird voraussichtlich nach auch steigen (siehe Inflation, Knappheit der meisten Ressourcen, Spekulation beim Handel derselben, etc.), was ich nat. nicht voraussehen kann ist wie sich weltweit gesehen das finanzielle Szenario abspielen wird, d.h. nach welchem System wird den produzierten Waren der Wert beigemessen (wenn der Dollar weiter verfällt werden die produzierten Waren tendenziell billiger, auf China und andere Em-Market-Länder bezogen) aber selbst wenn wir den heutigen Wert als Basis nehmen (theoretisch) wird ja eine Vermehrung der Produktion ja zu einem Wertwachstum führen, oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Januar 30, 2008 In unser aller Sinne hoffe ich inständig, dass du Unrecht haben wirst Elvis. Ein Land mit einem derartigen Regime und derartiger Gesellschaft sollte am Besten auf dem Stand verharren, wo es im Moment ist.Ich möchte den Tag nicht erleben, an dem die Welt nicht mehr primär westlich-liberal geprägt ist. Vermutlich werde ich es aber. Ich hoffe auf das Systemversagen, denn bislang hat es noch keine Nation solcher Couleur geschafft, langfristig erfolgreich zu sein. Das steht auf einem ganz anderen Blatt... wie aber letztendlich die Chinesen glücklicher werden, darauf will ich nicht eingehen. Dass diejenigen die Arbeit haben schuften wie die Sklaven, weiss man. Wie es auf dem Land zugeht, auch. Dass Tausende von Chinesen (nat. die "Aufständischen") in Afrika schuften (nat. mit "Aufpassern") wurde auch in diesem Thema hier angesprochen. Trotzdem besser als niedergemetztelt zu werden wie in Kenya oder der totalen Armut hinzuleben wie in Zimbabwe, würde ich sagen, was aber kein stilles Akzeptieren dieser Methoden ist, das sei mal klar ausgedrückt. Wirst Du daran aber was ändern können, Fanti? Ich auch nicht... Greenpeace kann in China nichts machen, die Menschenrechtsorganisationen auch nicht. Sorry für das Offtopic, wenn's eh eins war... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Januar 30, 2008 · bearbeitet Januar 30, 2008 von Elvis77 Elvis,Ich würde die Freiheit in meinen 50 Hektar Urwald nicht dem Kompromiss aus Freiheit und Stabilität in der BRD vorziehen, aber ich würde den Tod dem Leben in Saudi-Arabien vorziehen. Ich werde es vermeiden, jemals Zeit in einem Land mit deutlich weniger Freiheit als in Deutschland zu verbringen. Diese Ansicht ist nachvollziehbar, ergibt sich aber aus deinen persönlichen Lebensumständen. Die Maslowsche Bedürfnispyramide, so simpel sie auch sein mag, ist meiner Ansicht nach richtig (vielleicht aber auch weil sie viel Interpretationsspielraum lässt). http://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Be...BCrfnispyramide Vieles was wir aus westlichem Verständnis heraus als richtig erachten und unter Freiheit einordnen würden, folgt demnach erst in der Stufe der Selbstverwirklichung, die den Individualismus fördert sich uneingeschränkt ausdrücken zu dürfen und mit dem Drang die Ordnung in der man lebt auch mitgestalten zu können. Entwicklungsländer zeichnen sich jedoch vornehmlich dadurch aus, das ihre Bevölkerung noch nach Bedürfnisbefriedigung der unteren Ebenen strebt. Das Thema Freiheit dürfte demnach aus der eigenen Bevölkerung heraus noch nicht mit Nachdruck gefordert werden. Ich glaube da steht für Otto-Normal Chinese erstmal noch was anderes auf der Tagesordnung und Widerstand ergibt sich jetzt erstmal spürbar im Bereich "Sicherheit", nachdem sich die Grundversorgung stark gebessert hat, wird Rechtssicherheit gefordert. Nicht zu verwechseln mit Freiheit. Es scheint vornehmlich sich ein streben zu etablieren, nach klaren Spielregeln an die sich beide Seiten halten sollen. Die Willkür bekommt Widerstand zu spüren. Das ist auch in Systemen mit wenig persönlicher Freiheit möglich. Ich weis ja auch nicht mehr, als in den Zeitungen steht. Bei den Berichten über zunehmende Widerstände gegen z.B. Zwangsumsiedlung ohne angemessene Entschädigung oder massiven Amtsmissbrauch und Korruption fiel mir sofort die Bedürnispyramide ein, das die Bevölkerung sich der zweiten Stufe zuwendet. Funktioniert sie, bin ich optimistisch das Freiheit zusammen mit dem Wohlstand wachsen kann. Ja sogar einander häufig zu bedingen scheint, weil derselben ansonsten gar nicht erst mit Nachdruck eingefordert wird. P.S. Natürlich hast du recht, das die Formel Stabilität über Freiheit nicht unbedingt richtig ist und an Grenzen stösst. Richtiger vielleicht "Freiheit ja, aber nicht um jeden Preis". @Carlos Du denkst zu kompliziert für Langfristplanspiele. Währungsschwankungen sind da nahezu unbedeutend. Produkte werden immer ihre Gewinnmargen haben, auch wenn diese mittelfristig stark schwanken können, wie momentan die Umsatzmargen nach oben ausgebrochen sind. Im historischem Vergleich bleiben sie aber konstant, da sich ja ansonsten unternehmerische Tätigkeit nicht lohnen würde. Mehr Produkte=mehr Umsatz=mehr Welteinkommen=mehr Produkte. Das geht natürlich auch ins negative als Abwärtsspirale, ist aber eben langfristig unwahrscheinlich, wenn die Anzahl der Marktteilnehmer und das Potenzial der Märkte bis zu ihrer theoretischen Sättigung so unglaublich steigt. Daher kann man wohl tatsächlich ganz platt sagen, das mehr Produktion immer zu einem Wertwachstum führen wird. Das gilt zumindest langfristig und kann nur kurzfristig durch Sondereinflüsse ungültig sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hurus Januar 30, 2008 Hurus, du hast natürlich recht, die Welt im Gesamten ist natürlich nicht westlich geprägt, zahlenmäßig ist es sogar die Minderheit der Menschen. Ich meinte damit die wirtschaftlich bedeutende und damit auch tendenziell machtpolitisch wichtige Welt und die besteht hauptsächlich aus USA, EU (und Japan). Russland, Saudi-Arabien und co. nehmen primär aufgrund ihrer Rohstoffvorkommen und Waffen leider eine Sonderstellung in der Gruppe der politisch/gesellschaftlich fehlgeleiteten Staaten ein, aber für die Mehrheit trifft zu, dass sie eher unbedeutend sind. Nimm den Staaten aus dem Nahen Osten ihr Öl und sie würden untergehen, da sie außer Rohstoffen nichts haben und genau das ist auch ein Punkt, der mir Sorgen macht. Sobald sich die Öl- und Gasvorkommen dem Ende zubewegen, werden die Nahostfreunde und Russland erkennen, dass sie am Ende sind. Ich möchte mir lieber nicht ausmalen, was dann passieren wird. Warum sich Staaten trotz Mangel an Feinden gegen die Abrüstung wehren, ist vielleicht dadurch zu erklären. Dann hatte ich Dich missverstanden. Ich verstand "wirtschaftlich liberal" als Wertekanon. Und hinsichtlich der Werte hat der Westen wohl keine Vorherrschaft mehr. Wirtschaftlich betrachtet sollte er sie noch eine Weile haben. Ich denke die Saudis machen auch in Zukunft eine Recht gute Figur, da Sie massiv in ausländische Unternehmen investieren, eine boomende Tourismusbranche aufbauen und immer mehr Reichtümer anhäufen. Noch dazu haben sie Wind, Wüste und Sonne... Diese Faktoren, die sie in der Vor-Erdöl-ära stets ausgebremst haben, weil keine Landwirtschaft möglich war, wird sich in vielen Jahren, wenn die Gewinnung alternativer Energien aufgrund des gestiegenen Erdölpreises und der technischen Innovation immer rentabler wird, positiv auswirken und genutzt werden.. Mit westlichem Know-how... Mit Russland, das sich selbst weiterhin als Weltmacht definiert, wird es wirklich "spannend", da geb ich Dir Recht... Aber ich schweife OT ab... Gruss Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
obx Januar 31, 2008 Die zukünftige Superhausse, so sie denn bei begrenzten Ressourcen realisierbar ist, wird wohl die massive, nachhaltige Steigerung sämtlicher Absatzmärkte aller nur denkbaren Branchen sein, die bisher noch vergleichsweise schleppend läuft und sich bisher vornehmlich auf die Speisekarte, Bildung und die Gesundheitsversorgung dieser Länder konzentrierte aber die Konsumpotenziale dieser unglaublichen Menschenmassen nicht mal im Ansatz erfasst hat. Guter Beitrag Elvis Mich stört nur gerade daran, dass ich an dieser zukünftigen superhausse in china sehr zweifel. könntest du vielleicht mal was zu der ein-kind-politik in china sagen und deine einschätzung für deren auswirkung kundtun...? meine ist folgende: china ist immer noch nicht von der ein-kind-politik abgerückt, handhabt diese aber nicht mehr ganz so restriktiv wie früher-----ist zumindest mein wissenstand. jetzt gibt es schon etliche stimmen in china, vorallem von chinesischen demographen die vor einer überalterung chinas warnen und hier wüste szenarien aufzeigen. de facto wird china doch, wegen dieser schon seit 20 jahren exisiterenden 1-kind-politik in spätestens 10-20 jahren vor kaum lösbaren problemen stehen. und ich frage mich wie die bewältigt werden können... soziale gesellschaftliche unruhen, vorallem in einem sozialistischen system, wäre eine mögliche folge die die ganze region betreffen könnte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Januar 31, 2008 · bearbeitet Januar 31, 2008 von Elvis77 Guter Beitrag Elvis Mich stört nur gerade daran, dass ich an dieser zukünftigen superhausse in china sehr zweifel. könntest du vielleicht mal was zu der ein-kind-politik in china sagen und deine einschätzung für deren auswirkung kundtun...? Es ehrt mich, das dir an meiner Meinung liegt. Daher gerne meinen persönlichen Senf ohne Anspruch auf inhaltliche Richtigkeit. Ich glaub ich bin etwas Off-Topic geraten. Mit Superhausse meinte ich die nächste kräftige globale Hausse. An eine völlig isolierte chinesische Hausse mag ich nicht glauben. Sie mag nur aufgrund des Wachstums stärker ausfallen, so wie sie nach normalem Ermessen auch in einer Rezession mehr leiden müsste. Die Ein-Kind-Politik finde ich ein spannendes Thema. Allerdings ist diese, wie du schon sagst, schon sehr stark gelockert. In manchen Regionen wurde sie gar nicht erst anständig eingehalten oder man kann sich die Genehmigung für weitere Kinder erkaufen. Was ich jetzt sage, klingt fies, ist aber nunmal so...Je ärmer Menschen sind, desto geringer ist ihre Bildung und desto mehr Kinder setzen sie in die Welt aufgrund völlig logischer Opportunitätskostengedanken. Bildung wird tradiert, also quasi an die Kinder weitergegeben bzw. die Bildungsmöglichkeiten. Diesen immens starken Zusammenhang kennen wir ja auch aus der deutschen Statistik der Quartilsbewegungen zwischen verschiedenen Bildungsschichten. Kann man also indirekt die Geburten zu den wohlhabenderen lenken, indem sie sich mehr Kinder erkaufen können, hat das durchaus auch positive Auswüchse. Aber das nur mal ganz am Rande... Man muss sich auch Fragen, warum die ein-Kind Politik in den 80ern eingeführt wurde? Einerseits hielt man es nicht für möglich wirtschaftswachstum bei einer derart schnell ansteigenden Bevölkerung zu ermöglichen, andererseits hatte man massive Befürchtungen vor Hungersnöten. Seit den 80ern hat sich in China viel getan. Leider gestattet es sich sogar inzwischen viele der fruchtbarsten Böden dieser Welt lieber für neue Industriestandorte zu verwenden oder zu verseuchen und Lebensmittel stattdessen zu importieren. Lebensmittelknappheit und Hungersnöte stehen in China scheinbar momentan nicht mehr zur Debatte. Der kritische Entwicklungsstand der dies verhindern kann, wurde wohl vorerst erfolgreich überschritten wie es scheint. Die Wirtschaft wächst wie allseits bekannt ebenfalls. Die Gründe für die rigide Ein-Kind Politik sind in weiten Teilen entfallen was bereits zu Lockerungen geführt hat. Ein allgemein gehobener Lebendstandard in den Städten wird bei einer Lockerung vermutlich auch nicht mehr zu der damals üblichen Kinderflut führen. Daher gibt es inzwischen auch zahlreiche Außnahmemöglichkeiten und die strenge Kontrolle beschränkt sich vornehmlich auf die dicht besiedelten Küstenregionen Chinas. In der Praxis werden allerdings ohnehin fast für jedermann Außnahmen gemacht, wenn das erste Kind ein Mädchen ist. Den leider neigte man massiv dazu Mädchen abzutreiben, da man lieber Söhne haben wollte. Das demographische Problem ist weniger die Versorgungsproblematik einer überalterten Gesellschaft, wie wir sie aus dem Westen kennen. Es ist in China noch üblich das die Generationen zusammen leben und die Kinder ihre Eltern versorgen.Sondern es ist eher, das die 1-Kind Politik zu einem massivem Mangel an Frauen geführt hat. Selbst wenn man diese Politik lockern würde, wären für die jetzt heiratsfähigen Männer zwischen 20-30Jahren gar nicht genügend Frauen vorhanden. Wer arm ist, hat kaum Aussicht auf eine Partnerin. Was dem zugegeben widerlich zu lesendem Argument von oben, das dies der Bildung zu gute kommt, in die Hände spielt. Die Armut in China hat es einfach schwer sich zu vermehren. Ein Freund von mir, ein Schweizer, hat eine Chinesin geheiratet. Sie meint die Männer legen sich weniger aus Ehrgeiz so ins Zeug etwas aus sich zu machen und Geld zu verdienen, sondern fast eher, weil sie sonst einfach keine Chance haben jemals eine Frau zu finden. Hierbei muss man in einem so großem Land natürlich immer noch trennen. Redet man in einem Wirtschaftsforum über China und Börse, redet man aber eigentlich in der Hauptsache nur von den dicht besiedelten Küstengebieten. Auf den weiten Flächen Chinas trifft man noch auf ganz andere Jahrhunderte, wie auch in Indien Mittelalter und Moderne noch parallel exisitieren. Chinas Industrie hat trotz der demographischen Probleme noch ein in weiten Flächen fast unerschlossenes Hinterland, mit gesunder Demographie, aus denen es wohl noch lange Arbeiter beziehen kann. Als billige Werkbank der Welt kann es ohnehin bei dem Wachstum nicht mehr ewig dienen. Da wird Indien als der momentan scheinbar schwächere Part an Attraktivität gewinnen. Wachstum und Wohlstand ist für die Produzenten in diesen Ländern ja nicht kostenfrei. Die Löhne sind schon spürbar gestiegen. Die Produzenten einfacher und Arbeitsintensiver Produkte werden also früher oder später weiter ziehen und stattdessen Kapitalintensivere Produkte, welche weniger Arbeit aber höhere Bildungsgrade erfordern einzug halten. Wie lange sowas dauert kann man nicht sagen. Die Übergänge sind selbstverständlich auch fließend. Wer einen Anhaltspunkt haben will, kann sich die Branchenentwicklungen im Zeitablauf von Ländern wie Japan, Taiwan, Südkorea ansehen. Der Ablauf ist fast immer gleich. Das liegt auch in der Logik der Sache. Die getriebenen in dieser Entwicklung ist der Westen. Allerdings nicht erst seit gestern. Den unsere Wirtschaft lebt nur als Innovationstreiber komplexer, Kapitalintensiver Produkte mit anfänglich hohen Ansprüchen an Humanressourcen und Infrastruktur. Bei der Demographie vertraue ich dem Einfallsreichtum der chinesischen Zentralgewalt. Es ist so ein seltsames System. Im kleinem so unglaublich ineffizient, widersinnig und korrupt, bei der großen Linie ihrer Zukunftsplanung jedoch so wahnsinnig ehrgeizig, vorrausschauend, planvoll und dabei effizient. Es würde mich daher wundern wenn die chinesen nicht genau im Auge behalten würden was sie da tun, da die Steuerung der Bevölkerungsstruktur wohl zur großen Linie gehören dürfte. Allerdings werden bestimmte Verwerfungen wohl nicht zu vermeiden sein. Den das anhaltende Wachstum der letzten 10 Jahre dürfte wohl auch die kühnsten chinesischen Erwartungen übertroffen haben. Und einige Geburtenjahrgänge sind wohl wirklich sehr schwach und der massive Frauenschwund war nicht eingeplant und nicht erwünscht. Jetzt erhalten sogar Familien mit zwei weiblichen Kindern Sondervergünstigungen. Letztlich steht China auch der Weg zu einem demographischem Ausgleich über Einwanderer offen. Fraglich nur, ob die Chinesische Kultur das akzeptiert. Sie scheinen nach dem was man hört schon eine etwas rassistische Grundhaltung zu haben, die einer offenen Einwanderungskultur entgegen steht. Die letzten 200Jahre war es ein Auswanderungsland (so sie den konnten). Könnte sich aber ja auch dereinst einmal ändern. P.S. Das die 1-Kind Politik nicht streng gehandhabt wurde erkennt man auch leicht am Bevölkerungswachstum. 1989 betrug die Bevölkerung 1,112 Milliarden. 2005 1,305 Millarden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DerFugger Januar 31, 2008 Das Risiko von Systemversagen gilt für die Chinesen genauso wie für uns. Ich bezog das rein auf wirtschaftliche Aspekte der Gefahren marktwirtschaftlicher oder marktwirschaftlich-ähnlicher Systeme. Also ich finde die Betrachtung zu eindimensional ökonomisch. Hier wird nur unzureichend definiert, was denn für China "Systemversagen" bedeutet. Man muss sich bewußt machen, dass China bei allem Turbo-Kapitalismus im ökonomischen Bereich nach wie vor ein kommunistisches Regime ist, welches westlichen Vorstellungen einer pluralistischen Demokratie eine klare Absage erteilt und diesbezügliche Bestrebungen gewaltsam unterdrückt, ob das nun mit dem Mitteln der massiven Menschenrechtsverletzungen passiert oder durch eine rigide Zensur der Kommunikations-Medien. Systemversagen bedeutet hier, dass der Spagat zwischen kapitalistischem Wirtschaften und politisch-gesellschaftlicher Unterdrückung nicht ewig durchgehalten werden kann. Das wiederum beinhaltet die Gefahr gravierender politischer-gesellschaftlicher Umwälzungen mit allen denkbaren negativen Effekten für die Wirtschaft. Er wäre deshalb naiv, einfach auf die ökonomischen und demografischen Kennziffern zu schauen und die Entwicklungsszenarien der Tigerstaaten für die Volksrepublik China zu extrapolieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
obx Januar 31, 2008 Es ehrt mich, das dir an meiner Meinung liegt. Daher gerne meinen persönlichen Senf ohne Anspruch auf inhaltliche Richtigkeit. Na hey, nur durch Meinungsvielfalt lernt man und trifft am Ende dann die hoffentlich weisen Entscheidungen. Und Du als Wirtschaftler (BWL wars, oder?) weisst nicht nur einiges darüber weil Du musst, sondern auch weils Dich interessiert. Und durch viele fundierte und durchdachte Meinungen wird jeder die für ihn richtige Entscheidung treffen. Ich zitiere mal einen Artikel aus dem Handelsblatt, den ich hier schon einmal eingeworfen hatte, auszugsweise. Der hat Dich damals leider nicht erreicht... Der bereitet mir Bauchschmerzen und ich traue mich nicht, hier eine sichere Prognose zu treffen. Mein Favorit ist in Sachen aufstrebende Großmacht Asiens daher in erster Linie Indien, da hier das Fundament in vielerlei Hinsicht "gesunder" ist. Die Überalterung wird eine Transformation der gesamten Gesellschaft nach sich ziehen, erwartet der Demographie-Professor Gu Baochang von der Renmin-Universität in Peking. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wird der Anteil der über Sechzigjährigen im Jahr 2050 bei 31 Prozent liegen. Zum Vergleich: Für Deutschland wird die Zahl auf 35 Prozent geschätzt. Der entscheidende Unterschied liegt allerdings in der Entwicklung: China wird alt, bevor es reich werden kann, lautet die übereinstimmende Befürchtung von Experten. Dennoch hält das Regime an der seit über 30 Jahren währenden Ein-Kind-Politik fest, um das Bevölkerungswachstum der größten Nation der Erde zu bremsen. Nun allerdings raten einige chinesische Wissenschaftler vorsichtig zur Kehrtwende. Alarmierend sind für Ökonomen vor allem die Auswirkungen auf die in China ohnehin problembelastete Rentenversicherung sowie der drohende Arbeitskräftemangel. Die Forschungsabteilung der Deutschen Bank spricht von einer demographischen Zeitbombe. Die Weltbank sieht das Fenster der Möglichkeiten sich von 2010 an in China schließen. ...Nur 23 Prozent der Bevölkerung sind nach Schätzungen überhaupt ins Pensionssystem integriert, in vielen Provinzen kann die Rente nicht ausgezahlt werden, weil die Kassen für andere Ausgaben geplündert wurden. Die Weltbank geht davon aus, dass sich das Loch in der chinesischen Rentenkasse auf 70 bis 140 Prozent des Bruttoinlandsprodukts beläuft.... Aus Handelsblatt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Januar 31, 2008 · bearbeitet Januar 31, 2008 von Elvis77 Systemversagen bedeutet hier, dass der Spagat zwischen kapitalistischem Wirtschaften und politisch-gesellschaftlicher Unterdrückung nicht ewig durchgehalten werden kann. Das wiederum beinhaltet die Gefahr gravierender politischer-gesellschaftlicher Umwälzungen mit allen denkbaren negativen Effekten für die Wirtschaft. Er wäre deshalb naiv, einfach auf die ökonomischen und demografischen Kennziffern zu schauen und die Entwicklungsszenarien der Tigerstaaten für die Volksrepublik China zu extrapolieren. Allerdings belegen andere Regime der Tigerstaaten ebenfalls das sie entweder zu Beginn diktatorisch oder kommunistisch geprägt waren und sich erst später der gesellschaftliche Wandel friedlich vollzog. Wenn ich unter Restrisiko Krieg genannt habe, schließt das selbstverständlich auch mögliche und durchaus vorstellbare Bürgerkriege mit ein. Es steht für mich eigentlich außer Frage, das das Chinesische Regime dazu verdammt ist sich weiterzuentwickeln, da ich arge Zweifel habe, das sich so ein System auf Dauer gewaltsam mit den Mitteln der Unterdrückung halten lässt. Allerdings halte ich es für wahrscheinlicher, das sich dies auf Menschenrechte, persöhnliche Freiheiten und Rechtssicherheit beziehen wird und nicht zwingend in einer Denokratie endet. In der Fachrichtung der Ostasiatischen Arbeitsethik unterstellt man den Chinesen eine besonders Ausgeprägte Neigung zum Kollektivismus, welche einer echten Demokratie mit Wahlfreiheit eher im Wege stehen würde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Januar 31, 2008 Also ich finde die Betrachtung zu eindimensional ökonomisch. Hier wird nur unzureichend definiert, was denn für China "Systemversagen" bedeutet. Man muss sich bewußt machen, dass China bei allem Turbo-Kapitalismus im ökonomischen Bereich nach wie vor ein kommunistisches Regime ist, welches westlichen Vorstellungen einer pluralistischen Demokratie eine klare Absage erteilt und diesbezügliche Bestrebungen gewaltsam unterdrückt, ob das nun mit dem Mitteln der massiven Menschenrechtsverletzungen passiert oder durch eine rigide Zensur der Kommunikations-Medien. Systemversagen bedeutet hier, dass der Spagat zwischen kapitalistischem Wirtschaften und politisch-gesellschaftlicher Unterdrückung nicht ewig durchgehalten werden kann. Das wiederum beinhaltet die Gefahr gravierender politischer-gesellschaftlicher Umwälzungen mit allen denkbaren negativen Effekten für die Wirtschaft. Er wäre deshalb naiv, einfach auf die ökonomischen und demografischen Kennziffern zu schauen und die Entwicklungsszenarien der Tigerstaaten für die Volksrepublik China zu extrapolieren. Kommunistische Regime in China??? Wo? Du meinst wohl eine reinrassige Diktatur! Das ist aber bei weitem nicht mit "Kommunismus" gleichzusetzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Januar 31, 2008 · bearbeitet Januar 31, 2008 von Elvis77 China ist ja definitiv kein kommunistischer Staat mehr. Hier findet eine Revolution von oben und nicht von unten statt. Für den Machterhalt der Partei und ihre Glaubwürdigkeit ist es wichtig das nicht alles was gestern galt heute falsch ist. Ich hatte mal eine Doku gesehen, wie die Partei versucht sanft den Wandel im Geiste zu vollziehen. Man lässt gewisse Dinge unter den Tisch fallen, fährt die Verehrung Maos massiv zurück, betreibt ein wenig Geschichtsfälschung, konzentriert sich auf das feiern der aktuellen Erfolge. Man kann es ja drehen und wenden wie man will. Die Partei bringt das Land vorwärts. Den Menschen geht es in weiten Regionen besser als früher. Sie spüren und sehen den Fortschritt. Revoltieren und aufbegehren ist dann nur den Intellektuellen vorbehalten. Aber Massen revoltieren nicht bei steigendem Wohlstand. Das ist die beste Lebensversicherung eines jeden Regimes. Aber es wird ja nicht immer nur bergauf gehen. Und wenn mal ein scharfer Knick kommt. Dann werden wir sehen wie sich die Bevölkerung verhält und wie die Partei darauf reagiert. Das wird dann wohl eine Stunde der Wahrheit werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
arguls Januar 31, 2008 · bearbeitet Januar 31, 2008 von arguls In China geht nicht so gut wie vielleicht scheinen mag. Immerhin gibt es dort viele Probleme und nach der olympiade Boersen Crash ist ziemlich unvermeidbar. Obwohl vor der Olympiade Chinas Regierung wird niemals einen Crash zulassen. Bald in maerz wird ein Regierungsmeeting in China was einige Hoffnung schenkt auf Erholung. Die Frage ist ob dieser Crash wirklich auch nach Olympiade pasieren wird weil jetzt sehen wir ziemliech hefttigen Korrekturen und man konnte von eine sogenante milde Landung sprechen. Obwohl viele denken, dass die Blase ist viel zu gross und harte Landung ist so wie so nicht vermeidbar. Wie schaetzt Ihr das? Ist es fuer China eher harte Landung zu erwarten oder nennen wir das Crash oder pasiert das schon jetzt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Februar 11, 2008 · bearbeitet Februar 11, 2008 von Carlos G. China Turns to Economic Controls BEIJING (AP) -- Fighting stubbornly high inflation, China's leaders dusted off a blunt tool from its pre-market reform era and commanded utility companies to freeze electricity prices. Households got temporary relief after that September order, but the capitalist-style economy produced unwanted consequences. Coal shortages cropped up as power companies cut back on buying and mines reduced production. Freak snowstorms over the past month caught power plants with dangerously low stocks, resulting in blackouts and factory shutdowns. "Using a prescription from the planned economy to cure the market is absurd," the Economic Observer, a prominent business newspaper, said in a recent editorial. Auf deutsch: China kehrt zur Kontrolle der Wirtschaft zurück. Quelle: http://biz.yahoo.com/ap/080210/china_comma...he_economy.html Das wird zum Problem: die Inflation und die steigenden Kosten für Basisprodukte auf alter Manier der gesteuerten Marktwirtschaft unter Kontrolle bringen zu wollen, aber auf der anderen Seite einen Wirtschaftswachstum unter sog. "kapitalistischen Voraussetzungen" beizubehalten, beides gleichzeitig geht nicht. Da scheint sich eine "Pandora box" aufzutun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
VistaMax Februar 18, 2008 · bearbeitet Februar 18, 2008 von VistaMax Anhaltender Aufwertungsdruck auf den Yuan 18. Februar 2008 China muss den Yuan zum Dollar künftig gezwungenermaßen rascher aufwerten lassen. Diese Ansicht vertreten Experten des zur Allianz-Gruppe gehörenden Rentenfondsmanagers Pimco und der Schweizer Privatbank Pictet & Cie. Zur Begründung verweisen sie auf das rasche Wirtschaftswachstum in China, die hohe Inflationsrate und die steigenden Kosten für Wechselkurs-Interventionen. Eine ähnliche Konstellation sehen Vermögensverwalter von Pimco, Pictet und anderen Banken für Thailand, Malaysia, Singapur und die Philippinen. Entsprechend attraktiv seien die Währungen der Länder. Einer Bloomberg-Umfrage unter Devisenstrategen zufolge dürften neun der zehn Devisen mit der besten Wertentwicklung gegen den Dollar 2008 aus Asien kommen. Eine Reihe asiatischer Notenbanken sieht in einer rascheren Aufwertung ihrer Währungen eine wichtige Möglichkeit, die Inflation zu bekämpfen, sagte Ramin Toloui. Er managt bei Pimco Anleihefonds aus Schwellenländern und Währungen. Nach Berechnungen des Internationalen Währungsfonds wird sich das Wachstum in Asien 2008 gegenüber dem Vorjahr von 9,6 auf 8,6 Prozent verlangsamen. Damit liegt die Wachstumsprognose jedoch immer noch sechsmal höher als für die Vereinigten Staaten . Wie Bloomberg-Daten zeigen, steigen die Verbraucherpreise in den zehn größten Volkswirtschaften Asiens, Japan ausgenommen, aktuell mit einer durchschnittlichen Jahresrate von 5,3 Prozent. In den Vereinigten Staaten liegt die Teuerung bei 4,1 Prozent. Hoher Inflationsdruck steigert die Aussicht auf Zinsanhebungen durch die Notenbanken - und damit wird die jeweilige Währung attraktiver. Wir setzen bei den Währungen Asiens auf einen Anstieg. Im Vergleich zum Rest der Welt ist die Region in relativ guter Verfassung, sagte Donald Amstad. Er ist Leiter des Bereichs festverzinsliche Wertpapiere für die Region Asien-Pazifik beim schottischen Fondsmanager Aberdeen Asset Management. In der Vergangenheit versuchten asiatische Notenbanken zum Schutz der Exportwirtschaft durch den Kauf von amerikanische Dollar eine allzu schnelle Aufwertung ihrer Währungen zu erhindern. Dabei haben sie inzwischen mehr als vier Billionen Dollar oder umgerechnet 2,7 Billionen Euro an Devisenreserven angehäuft. Der Nachteil bei diesem Vorgehen ist jedoch, dass die Geldmenge in Lokalwährung zunimmt, was tendenziell die Inflation anfacht. Die Zentralbanken versuchen dies in der Regel dadurch zu verhindern, dass sie Anleihen begeben, um der Wirtschaft Geld zu entziehen. Doch dieses Vorgehen wird durch die Zinssenkungen in den Vereinigten Staaten immer teurer: Noch vor sechs Monaten nahm China aus amerikanischen Staatpapieren mit sechsmonatiger Laufzeit 2,2 Prozentpunkte höhere Zinsen ein, als es für Yuan-Anleihen gleicher Laufzeit bezahlte. Inzwischen beträgt die Zinsdifferenz 1,31 Prozentpunkte - und zwar zu Ungunsten Beijings. Auslandsanlage der Devisenreserven Asiens ist inzwischen nachteilig geworden Das heißt, alleine schon aufgrund der Zinsentwicklung werden Interventionen und die Platzierung der dadurch erzielten Fremdwährungen an den internationalen Finanzmärkten uninteressanter als in der Vergangenheit. Schätzungen der amerikanische Bank JPMorgan zufolge liegt der nach dem jeweiligen Bruttoinlandsprodukt gewichtete durchschnittliche Leitzinssatz in Asien derzeit bei 3,60 Prozent. Dies ist erstmals seit drei Jahren mehr als in den G7-Staaten, wo der Zinsdurchschnitt 3,02 Prozent beträgt. Nicht nur der Zinsnachteil spielt eine Rolle, sondern dazu kommt die tendenzielle Abwertung der ausländischen Währungen. Nach Berechnungen von BNP Paribas kosten Währungsinterventionen Chinas Notenbank aktuell vier Milliarden Dollar monatlich. Richard Yetsenga, leitender Devisenstratege bei HSBC Holdings in Hongkong, schätzt die Verluste neun asiatischer Notenbanken in den zwölf Monaten seit Juli 2006 auf insgesamt 160 Milliarden Dollar. Das ist definitiv eine Last. Letzten Endes läuft es darauf hinaus, dass sie weniger intervenieren, so Yetsenga. Li Yang, Chef der Forschung Finanzwirtschaft bei der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, sagte, die Notenbank des Landes habe bei ihren Konsultationen über die Geldpolitik für 2008 den Wechselkurs stärker betont als die Zinsen. Er prognostiziert einen Anstieg des Yuan. Die asiatischen Staaten versuchen nicht nur über die Aufwertung ihrer Währungen, inflationäre Entwicklungen im Binnenland zu dämpfen, sondern auch in sie die Mindestreservesätze und Zinsen erhöhen, sowie Anleihen in eigener Währung zu begeben, um auf diese Weise der Wirtschaft Geld zu entziehen. Das macht die Währungen um so attraktiver. Allerdings sind die Aufwertungserwartungen im Markt in Bezug auf die asiatischen Währungen schon sehr ausgeprägt. Aus diesem Grund dürfte eine deutliche Gegenbewegung nicht überraschen, sollte sich die amerikanische Wirtschaftskrise über die abflauende Importnachfrage nach asiatischen Konsumgütern deutlich bemerkbar machen. http://www.faz.net/s/Rub58BA8E456DE64F1890...n~Sspezial.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Februar 20, 2008 · bearbeitet Februar 20, 2008 von Carlos G. Eine Geschichte muss ich Euch hier erzählen: Im lohnintensiven Industriebereich in welchem ich arbeite gibt es einen grossen (englischen) Kunden, der hier in einigen Fabriken (noch) produzieren lässt, aber schon gross in China engagiert ist. Neulich war bei einem mir bekannten Fabrikbesitzer einer der Einkäufer der genannten englischen Firma zu Besuch. Mein Bekannter (der bereits in Indien eine Fabrik laufen hat) fragte ihn im Laufe des Gesprächs: "Wenn Sie heute in der Welt eine Fabrik unserer Branche aufmachen würden, welches Land würden Sie wählen?" Antwort: "Wissen Sie, die gleiche Frage wurde mir neulich in China gestellt!"... Dass China ziemlich schnell den Ruf des billigen Riesenproduzenten verliert, das habe ich in den letzten 12 Monaten des öfteren gehört. Das Unternehmen für welches ich arbeite ist dort sehr stark engagiert. Erinnert mich an Taiwan vor ca. 15 Jahren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag