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cutter111th
· bearbeitet von cutter111th
vor 7 Minuten von Targo:

Ich denke mal das China aus Russlands Fehlern lernt und mindestens für die nächsten 5 Jahre die Pfoten von Taiwan lässt.
Im Zweifel bauen die einfach eine eigene Chip Produktion auf und gut ist.

Aber der Tipp mit China ist trotzdem gut, wofür unnötig Risiken eingehen wenn der Merhwert gegenüber anderen Märkten nicht so hoch ist

 

Ja es geht halt darum, dass sich die Welt gerade verändert. Wer noch vor einigen Jahren meinte, dass in China mehr Chancen liegen, musste sich ja um solche Themen eher sehr abstrakt Sorgen machen. Aber die Verwerfungen und somit auch die Risiken haben doch sehr deutlich zugenommen. Nicht wenige Leute hier haben ja schon durch eine deutliche Übergewichtung der EM auch ein Übergewicht in China. 

 

Was die Chip Produktion betrifft, so einfach ist das nicht, zumal die USA sehr viel Druck auf die Niederlande ausüben, damit ASML nicht liefert und ohne ASML geht da nicht viel. Das ist tatsächlich ein Thema, wo China noch weit zurück liegt. Davon unabhängig ist es wahrscheinlicher, dass sie warten bis sie weniger vom Dollar abhängig sind, denn da liegt wirklich Sprengkraft drin

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Sovereign
· bearbeitet von Sovereign
Am 12.1.2022 um 23:33 von Steinlach:

Hier könnten sich Wachstum und Liquidität andeuten, und damit vielleicht auch steigende Kurse im Lauf des Jahres?

Das sehe ich auch so. Die drei Notenbanken fahren unterschiedliche Strategien: Die FED wird die Zinsen erhöhen, die EZB tut nix und die PBoC senkt gerade die Zinsen und injiziert Geld ( Credit Impulse) um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln weil die Wirtschaft lahmt.

vor einer Stunde von cutter111th:

Ich meine, dass das was gerade in Bezug auf Russland passiert, ein sehr deutlicher Warnschuss für alle ist, die China in ihrem Portfolio deutlich übergewichtet haben. Die geopolitischen Verwerfungen werden immer größer und damit auch die Konsequenzen. China wird sich das gerade sehr genau ansehen, dennoch ist und bleibt ein Angriff auf Taiwan sehr wahrscheinlich.

Ich bin immer noch im Lager derjenigen die behaupten 'China wird alt bevor es reich wird'.

Aktuell hat China zudem zuviele Sorgen mit ihren Immobiliendienstleistern und soweit ich weiß immer noch keinen Impfstoff gegen Omikron.

An einen Angriff auf Taiwan glaube ich zur Zeit nicht.

Die Russen agieren wegen innenpolitischer Schwäche und die sehe ich in China nicht. Leider genausowenig wie Rechtssicherheit für meine chinesischen Firmenanteile.

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cutter111th
· bearbeitet von cutter111th
vor einer Stunde von hattifnatt:

Das habe ich doch gerade gesagt, dass das ganz anders ist als bei der Rohstoff-Abhängigkeit von Russland.

I

Hast du gesagt, aber offensichtlich verstehst du die Aussage in einem anderen Kontext als ich. Du meinst, die USA würden nichts unternehmen, weil sie zu sehr von China abhängig sind. Wenn ich aber schreibe, dass China die USA mehr tangiert, dann meine ich das aus rein geopolitischer Sicht. Nichts fürchten die USA mehr als ihren Status als Haegemon der Welt zu verlieren und das ist ein ganz entscheidender Faktor bezüglich dessen, was die USA bereit wären auf sich zu nehmen. Sicher würden auch die USA unter Sanktionen leiden, dies bringen Sanktionen nun mal mit sich, es betrifft immer beide Parteien. Entscheidend hier ist aber, dass die USA zumindest aktuell am deutlich längeren Hebel sitzen. Grund dafür ist die große Abhängigkeit Chinas vom Dollar. Krieg kostet nun mal Geld, hier würde er halt auf eine andere Weise geführt werden. 

 

Es gibt ja schon bedingt durch Corona Tendenzen hin weg von der Globalisierung oder zumindest zu mehr Diversifikation der Regionen. Alles in China zu produzieren hat mit Globalisierung halt auch nicht viel zu tun. Da ist viel aus dem Ruder gelaufen und schon seit Corona kann man feststellen, dass hier ein Umdenken stattfindet 

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mausone46
vor 1 Stunde von hattifnatt:

Wir als Deutschland, aber Frankreich, Spanien und Italien schon sehr viel weniger. Und die USA gerade umgekehrt, die wollen ihre eigene Energie verkaufen. Deine geopolitische Analyse greift m.E. zu kurz.

Fehler

Italien ist auch sehr abhängig von Russiches Gas, Weizen ecc......

bei uns wird dieses Krieg viele Arbeitsplätze kosten.

Danach gewinnt Salvini die Wahlen.

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hattifnatt
vor 6 Minuten von cutter111th:

Du meinst, die USA würden nichts unternehmen, weil sie zu sehr von China abhängig sind.

Nein, nicht nichts - sie stecken ja schon in einem mittelgroßen Handelskonflikt mit China.

vor 2 Minuten von cutter111th:

Grund dafür ist die große Abhängigkeit Chinas vom Dollar. 

Deswegen muss China ja eigentlich auch nichts anderes tun als warten ;) (Auch wenn die Prognosen hier abweichen, Dalio z.B. sieht es anders als Zeihan). Bei einer vernünftigen Aufteilung - das ist der große Vorteil - muss man sich darüber aber gar keine Gedanken machen und kann das denen überlassen, die sich bedeutend besser auskennen ;)

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hattifnatt
vor 9 Minuten von mausone46:

Fehler

Italien ist auch sehr abhängig von Russiches Gas, Weizen ecc......

OK, es ging aber nur um Energie. Meine Quelle war

https://www.nytimes.com/2022/02/25/business/economy/russia-europe-sanctions-gas-oil.html

Im Netz findet man auch andere, wo die Verteilung anders aussieht und Italien und Deutschland bei Gas+Öl gleichauf liegen. Das ist aber hier eigentlich nicht relevant - mir ging es ja nur darum, dass die Interessen der USA bei dieser Krise ganz anders gelagert sind als bei einer mit China (und man deshalb auch keine sinnvollen Schlüsse für eine mögliche zukünftige Krise zwischen USA und China ziehen kann), und das wird ja eigentlich von niemandem bestritten ...?

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dynamind
· bearbeitet von dynamind
vor 3 Stunden von cutter111th:

Ich meine, dass das was gerade in Bezug auf Russland passiert, ein sehr deutlicher Warnschuss für alle ist, die China in ihrem Portfolio deutlich übergewichtet haben. Die geopolitischen Verwerfungen werden immer größer und damit auch die Konsequenzen. China wird sich das gerade sehr genau ansehen, dennoch ist und bleibt ein Angriff auf Taiwan sehr wahrscheinlich. Die Konsequenzen und Maßnahmen dürften hier trotz aller Abhängigkeit nicht weniger heftig ausfallen. 

Ich unterstelle den Chinesen, dass sie weniger impulsgesteuert sind wie der aktuelle (etwas verrückt wirkende) Putin. Ausserdem sehen sie gerade wie man es besser nicht macht bzw. was es für Auswirkungen auf die eigene Wirtschaft hat.

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Barqu
3 hours ago, cutter111th said:

bleibt ein Angriff auf Taiwan sehr wahrscheinlich.

OK, dann ist es ja bereits eingepreist und kein Grund zur Sorge.

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Etfler007
· bearbeitet von Etfler007

Da es gerade auch sabelrasseln bez Taiwan gibt. Wenn China Taiwan angreifen sollte- droht dann auch Gefahr dass China aus den msci Indizes fliegt? Über 30% Verlust wäre dann doch nicht so wenig... Vlt muss ich da doch nochmal überlegen ob EM das Risiko wert ist. 

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Gast231208
vor 14 Minuten von Etfler007:

Vlt muss ich da doch nochmal überlegen ob EM das Risiko wert ist

Ist es :-* - sofern man sich beim Depotanteil an die Marktkapitalisierung hält.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
vor 57 Minuten von Etfler007:

Vlt muss ich da doch nochmal überlegen ob EM das Risiko wert ist. 

Überlegen ist nicht falsch, solange man die richtigen Überlegungen aufgrund der richtigen Fakten macht. Schau dir mal an, wie die Regionen-ETFs sich dieses Jahr und insbesondere im März entwickelt haben:

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Was sagen jetzt deine Überlegungen?

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slowandsteady
vor einer Stunde von Etfler007:

Über 30% Verlust wäre dann doch nicht so wenig...

Es wären bei der klassischen 70/30 World/EM Verteilung aber nur 0,3*0,3 = 9% Verlust, wenn man alle chinesischen Firmenanteile komplett abschreiben muss. Halte ich für ein überschaubares Risiko und wenn du China "mutwillig" aus deinem Portfolio ausschließt, dann bist du streng genommen nicht mehr passiv unterwegs. Wenn du dich damit wohler fühlst, dann mach es einfach, bist doch niemandem Rechenschaft schuldig und ob EM in Zukunft mehr Performance als World bringt, wissen wir alle nicht.

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Etfler007
vor einer Stunde von slowandsteady:

Es wären bei der klassischen 70/30 World/EM Verteilung aber nur 0,3*0,3 = 9% Verlust, wenn man alle chinesischen Firmenanteile komplett abschreiben muss. Halte ich für ein überschaubares Risiko und wenn du China "mutwillig" aus deinem Portfolio ausschließt, dann bist du streng genommen nicht mehr passiv unterwegs. Wenn du dich damit wohler fühlst, dann mach es einfach, bist doch niemandem Rechenschaft schuldig und ob EM in Zukunft mehr Performance als World bringt, wissen wir alle nicht.

Naja dass ein Land komplett ausfällt weil es aus den msci Indizes gestrichen war hatte ich jetzt noch nicht unter "politisches Risiko" auf dem Schirm . 

@ramstein: magst du vlt deine Überlegungen bez Regionen ETFs teilen? 

 

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cutter111th
· bearbeitet von cutter111th
vor 4 Stunden von Barqu:

OK, dann ist es ja bereits eingepreist und kein Grund zur Sorge.

Was hast du heute genommen? Nimm weniger!

vor 2 Stunden von Ramstein:

Überlegen ist nicht falsch, solange man die richtigen Überlegungen aufgrund der richtigen Fakten macht. Schau dir mal an, wie die Regionen-ETFs sich dieses Jahr und insbesondere im März entwickelt haben:

 

Was sagen jetzt deine Überlegungen?

 

Meine Überlegungen sagen mir, dass EM das Risiko eben nicht wert sind. Über die letzte Dekade hat sich dieser Faktor zumindest nicht ausgezahlt. Das wäre ja weiter kein Problem, solche Phasen gibt es eben. Aktuell spricht aber eben mehr dafür, dass sich die Probleme eher vertiefen und verfestigen. 

 

Mal davon ab, dass 70/30 eh ein aus der Luft gegriffener Schwachsinn ist, ich persönlich eine Gewichtung nach BIP für noch idiotischer halte, kann ja jeder tun was er will. Mir ging es darum, dass jeder der EM eben nicht mach MC gewichtet, sein Überlegungen angesichts der geopolitischen Verwerfungen und somit steigenden Risiken mal auf den Prüfstand stellen sollte. Wenn man dann für sich zu dem Ergebnis kommt, dass die Chancen den Risiken überwiegen, bitte, aber nachdenken würde ich dennoch mal. Es geht nicht darum EM oder China aus dem Portfolio zu streichen. 

 

 

Natürlich sollte man seine langfristige Strategie und somit auch Gewichtung nicht dauernd verwerfen, dass ist nicht Sinn eines langfristig ausgerichteten ETF Portfolios, aber wenn sich die geopolitische Lage so verändert wie aktuell, viele vorher nur abstrakt vorhandene Risiken plötzlich sehr viel wahrscheinlicher werden, darf man so denke ich, sein Portfolio trotzdem mal auf den Prüfstand stellen. 

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sedativ
· bearbeitet von sedativ

Bei einem Angriff auf Taiwan vaporisiert sich neben dem Chinaanteil auch der Hong-Kong- und der Taiwananteil im Depot 

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WOVA1
Am 1.3.2022 um 21:41 von sedativ:

Bei einem Angriff auf Taiwan vaporisiert sich neben dem Chinaanteil auch der Hong-Kong- und der Taiwananteil im Depot 

Nun, vermutlich nicht dieses Jahr.

In Peking liefert die Regierung gerade mal wieder den Bericht zum letzten Jahr und die Aussichten für das kommende Jahr vor dem Volkskongress ab.

 

Aus der garantiert nich kritischen Global Times: China eyes stable growth with an ‘around 5.5%’ GDP target in 2022, projects confidence amid rising challenges


 

Zitat

 

Stability, a key word in this year's Government Work Report, was mentioned 76 times,

and all regions and government departments are required to take responsibility for stabilizing the economy and proactively unveil measures that support economic stabilization, Xiang said. 

 

Kurz : man rechnet - jenseits aller offiziellen Unterstützung für Moskau - auch mit Problemen beim Export .

Zusätzlich zu den schon bestehenden Problemen mit dem eigenen Immobiliensektor und den immer noch andauernden Problemen durch Corona.

Gleichzeitig bekommt aber auch das Militär 7,1% mehr Geld.

Trotzdem - das Ganze klingt erst mal nicht, als wolle man sich auf Abenteuer einlassen.

 

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rentier
vor 46 Minuten von Paterlexx:

War jemand mal da und weiß wie die Insulaner so zu China stehen?

Ja, ich war (mehrmals) da. Und wie die "Insulaner" so zu China stehen: Gespalten. M.E. ist inzwischen die Mehrheit für einen unabhängigen, Taiwanesischen Staat. Es gibt aber nach wie vor eine große Anzahl von Menschen, die eher zu einer "Wiedervereinigung" neigen. Immer noch sind Festlandchina und Taiwan der übereinstimmenden Meinung: "We agree, to disagree" zu dieser Frage.

 

Meine unmaßgebliche Meinung: Wir im "Westen" können die Meinungen, Ziele, Wege zur Erlangung dieser Ziele, Wertvorstellungen der Chinesen (Festlandchinas und Taiwans) kaum verstehen. Die Denkweise ist grundsätzlich verschieden von unserer. "Reichtum" spielt eine große Rolle. M.E. wird Taiwan irgendwann einmal wieder Teil "ganz Chinas" werden, eher nicht durch Anwendung militärischer Gewalt.

 

Wer sich tiefer informieren möchte, dem empfehle ich die englische Wikipediaseite zu Taiwan und z.B. den Blog von Klaus Bardenhagen, der auf Taiwan wohnt: https://intaiwan.net/

 

Zum Abschluß: Taiwan ist ein schönes Land mit herrlicher, vielseitiger Natur (nicht umsonst haben es die Portugiesen "Formosa" genannt) und sehr, sehr freundlichen Menschen.

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Hansolol
· bearbeitet von Hansolol
Ergänzung Quellen

Anfangs hielt ich den Umgang der chinesischen Regierung mit Corona für vorteilhafter. Mittlerweile muss man aber feststellen, dass Europa es wesentlich besser geregelt hat. China hat sich jetzt in eine Situation gebracht, aus der man nicht mehr raus kommt. Die Chinesen sind kaum immun und hauptsächlich mit dem chinesischen Impfstoff geimpft. Eine hohe Inzidenz hätte jetzt gravierende Folgen, wie man aktuell in HK sehen kann (viele Tote pro Infektion). Daher muss man den Brechstangen-Kurs jetzt beibehalten, während im Rest der Welt wieder Normalität einkehrt. Aktuell gelten bei Einreise 28 Tage Quarantäne. Es kommt also keiner raus und kaum einer rein, eine Situation die man eher aus Nordkorea kennt. Den eigenen Impfstoff zu bevorzugen (weil Biontech angeblich für Chinesen "zu stark" sei, war eine politische Fehlentscheidung. 

 

Edit:

Zitat

Alle aus dem Ausland einreisenden Personen werden, unabhängig von ihrer Nationalität und unabhängig von etwaiger Impfung oder Genesung, an dem Erstankunftsort auf COVID-19 getestet und einer mindestens 14-tägigen, oft aber auch einer dreiwöchigen Quarantäne in zentralen Einrichtungen unterworfen. Zusätzlich nach Einreise an manchen Flughäfen (Shanghai) auch noch ein Bluttest (IgM und IgG) durchgeführt.

Die Provinz des innerchinesischen Zielorts kann abweichende Regelungen vorsehen, wie z.B. zusätzliche Quarantänezeiten im Anschluss an den o.g. Zeitraum oder die Möglichkeit einer Heimquarantäne. Anfallende Kosten für Quarantäne-, Test- und sonstige Maßnahmen müssen selbst getragen werden.

Kleinkinder werden in der Regel bei einem Elternteil untergebracht. Kinder ab 14 Jahren können isoliert von den Eltern untergebracht werden. Die Quarantänebedingungen in den Hotels, insbesondere das strikte Verbot des Verlassens des Zimmers über einen Zeitraum von zwei Wochen, sind besonders für Kinder und ältere Menschen belastend.

Personen mit auskurierter COVID-19-Erkrankung werden, trotz negativer PCR- und IgM-Antikörpertests und grünem QR-Code, bei Einreise in sofortige, teils mehrwöchige Krankenhausquarantäne überführt und weitreichenden Untersuchungen unterzogen. Dies kann auch Personen betreffen, die aufgrund einer unentdeckten Erkrankung an COVID-19 noch Antikörper aufweisen. Gleiches kann für Personen gelten, die mit demselben Flug eingereist sind wie eine Person, die z. B. im Anschluss positiv auf COVID-19 getestet wird.

In einigen Fällen werden seit kurzem auch geimpfte Reisende, trotz Impfnachweis und grünem QR-Code, aufgrund positiver IgM-Antikörpertests nach Einreise in teils mehrtägige Krankenhausisolation verbracht und dort täglichen weiteren Untersuchungen sowie verschiedenen Tests unterzogen. Dies geschieht nahezu ausnahmslos in Shanghai und erfolgt unabhängig davon, ob eine Impfung mit einem der in Deutschland zugelassenen Impfstoffe oder einem chinesischen Impfstoff vorliegt. Bereits geimpfte Personen sollten ggf. prüfen, ob alternativ eine Einreise über andere Flughäfen in Betracht kommt. Die Vorgehensweise der lokalen Gesundheitsbehörden, insbesondere der erneute Bluttest, ist in dieser Fallkonstellation nicht einheitlich und sollte mit Verweis und Vorlage der vor Abflug eingereichten Impfunterlagen hinterfragt werden.

Medizinische Maßnahmen der chinesischen Seite sind invasiv und beinhalten neben teils täglichen Blutentnahmen häufig auch Computertomografie-Aufnahmen und bisweilen Rektalabstriche. Derartige Abstriche können von den Reisenden verweigert werden. Erst wenn die behandelnden Stellen von einer Genesung ausgehen, kann die reguläre Zentralquarantäne mit weiteren Testungen angetreten werden. Bei erneutem Verdacht erfolgt die sofortige Rückverlegung in die Krankenhausisolation.

Einfach nur Wahnsinn. 

 

https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/china-node/chinasicherheit/200466

 

Und hier noch ein Artikel, der Chinas Einschätzung zu den westlichen Impfstoffen beschreibt:

 

https://www.n-tv.de/politik/China-erklaert-Biontech-Impfung-zur-Giftspritze-article22323254.html

 

Ich hielt die Chinesen eigentlich für pragmatisch. In diesen Fragen war man aber eindeutig ideologisch getrieben und wollte daraus einen Kampf der Systeme machen. Ein großer Vorteil unseres Systems, dass zur Entscheidungsfindung viele Menschen aus unterschiedlichen Fachrichtungen angehört werden (Virologen, Geisteswissenschaftler etc.) und das diese auch offen sprechen dürfen. In China werden solche Entscheidungen von oben herab durchdelegiert und niemand möchte sich querstellen (das wird im Zusammenhang mit Taiwan sicher auch noch mal ein Problem werden).

 

 

 

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HalloAktie

@Hansolol Der Umgang mit der Pandemie in China ist der große Knackpunkt. Allerdings kann man aufgrund der Lieferketten nicht sagen, China ist im Lockdown und woanders business as usual. Dass die Chinesen jetzt anfangen mit der SEC zu kooperieren, zeigt vielleicht, dass sie einen einmal eingeschlagenen Kurs auch ändern können. Vielleicht passiert das ja in Bezug auf Impfstoffe auch noch. Wenn sie es zum Zeitpunkt der Verfügbarkeit des neuen angepassten Omikron-Impfstoffs machen, geht das sogar gesichtswahrend. Mal sehen. 

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Thomas Belser
Am 19.3.2022 um 21:29 von Hansolol:

nfangs hielt ich den Umgang der chinesischen Regierung mit Corona für vorteilhafter. Mittlerweile muss man aber feststellen, dass Europa es wesentlich besser geregelt hat. China hat sich jetzt in eine Situation gebracht, aus der man nicht mehr raus kommt. Die Chinesen sind kaum immun und hauptsächlich mit dem chinesischen Impfstoff geimpft. Eine hohe Inzidenz hätte jetzt gravierende Folgen, wie man aktuell in HK sehen kann (viele Tote pro Infektion). Daher muss man den Brechstangen-Kurs jetzt beibehalten, während im Rest der Welt wieder Normalität einkehrt. Aktuell gelten bei Einreise 28 Tage Quarantäne. Es kommt also keiner raus und kaum einer rein, eine Situation die man eher aus Nordkorea kennt. Den eigenen Impfstoff zu bevorzugen (weil Biontech angeblich für Chinesen "zu stark" sei, war eine politische Fehlentscheidung. 

Hier werden jetzt aber einige Sachen ziemlich durcheinander geworfen.

 

Erstens lässt sich die Situation in Hongkong nicht mit China vergleichen. Hongkong hat im Vergleich zu China-Mainland eine wesentlich geringere Impfquote - und gerade in den Risikogruppen ist diese verschwinden gering. In der Altersgruppe 80+ liegt diese zum Beispiel bei circa 30%. Gründe dafür? Viele wollten sich aus Prinzip nicht mit einem China-Mainland Impfstoff impfen lassen. Klassischer Darwinismus?

 

Den Chinesischen Impfstoff als nuztlos zu bezeichnen, ist auch eine Witz. Es kann durchaus sein, dass BioNTech besser vor eine Infektion schützt als ein chinesischer Impfstoff. Dass dies allerdings komplett ohne Relevanz ist, zeigen die hunderttausend täglichen Fälle alleine in Deutschland. Somit ist klar: Auch ein BioNTech schützt kaum vpr einer Infektion. Und auch hier kommt die viel wichtigere Frage, die man für alle Impfstoffe stellen muss: Schützt der chinesische Impfstoff vor schweren Verläufen? Hier ist die Antwort ganz klar: Ja! Schaut man sich aktuelle Zahlen an, sind weit über 90% der gemeldeten Fälle ohne Symptome (asymptomatisch) und bei den Fällen mit Symptomen handelt es sich zum größten Teil um milde Symptome.

 

Beispiel aus Shanghai heute Morgen:

  • Gemeldete Fälle: 756
  • Asymptomatische Fälle: 734
  • Fälle mit (milden Symptomen): 24 (dies sind 3-4%)

Mittlerweile sind auch etliche Änderungen hier im Land zu sehen:

  • Man deutet bereits Grenzöffnungen an, sobald eine ausreichende Immunität im Land hergestellt wurde (2023 steht im Raum)
  • Die CT-Grenzwerte wurden vor wenigen Tagen von 40 auf 35 reduziert, was die Gefahr als positiv getestet zu werden erheblich reduziert
  • Asymptomatische Fälle werden nicht mehr im Krankenhaus isoliert
  • Mittlerweile ist (zumindest in Shanghai) für Einreisende sogar Heimquarantäne möglich
  • Die Quarantänezeiten für Infizierte/Erkrankte wurde erheblich reduziert
  • Man reagiert nicht mehr komplett panisch bei einer handvoll an Fälle

Wir erinnern uns: Vor einem Jahr wurden ganze Straßenblöcke wegen einem einzigen Fall abgeriegelt; manche Städte gingen wegen einem dutzend Fällen in den Lockdown. Mittlerweile gibt es hunderte Fälle täglich alleine in Shanghai, und bis auf betroffene Wohnanlagen mit bestätigten positiven Fällen geht das Leben ganz normal weiter.

 

Wie so ein Lockdown aussieht? Nein, es ist nicht wie im Gefängnis!

  • Die Einfahrt der Wohnanlage wird abgesperrt
  • Meißtens wuseln unten 20 Menschen pro Wohnanlage herum, um den Bewohnern behilflich zu sein
  • Lieferungen für Lebensmittel und sonstige Dinge lassen sich bequem online bestellen und werden nach wenigen Minuten gebracht
  • Dann gibt es mit 24-Stunden Abstand (zum Teil auch mitten in der Nacht, je nach Verfügbarkeit des Pandemie-Teams) zwei Coronatests in der Anlage, um mögliche weitere Fälle zu identifizieren
  • Finden sich keine weiteren Fälle, wird die Wohnanlage in der Regel nach 48 Stunden wieder geöffnet und das Leben geht für die Bewohner normal weiter

Alles in allem perfekt organisiert und effizient, aber konsequent. Da überrascht es nicht, dass China so gut durch die Krise gekommen ist. Jeder, der vor Ort lebt und sich dem strikten Pandemie-Kurs der Regierung bewusst ist, kann auch bestätigen, dass die gemeldeten Zahlen durchaus nicht komplett gelogen sind, da man keinen Lari-Fari-Kurs wie in Deutschland fährt. Auch hier gilt, wie bei so vielen Themen hinsichtlich China: Es ist sehr hilfreich, wenn man sich selber vor Ort ein Bild der Lage machen kann, statt sich ausschließlich über die Leitmedien zu informieren, welche gerne dramatisieren.

 

Grüße aus Shanghai!

lockdown-1.jpg

lockdown-2.jpg

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WOVA1
· bearbeitet von WOVA1
Am 19.3.2022 um 14:29 von Hansolol:

Und hier noch ein Artikel, der Chinas Einschätzung zu den westlichen Impfstoffen beschreibt:

 

https://www.n-tv.de/politik/China-erklaert-Biontech-Impfung-zur-Giftspritze-article22323254.html

Allerdings ist der Artikel schon mehr als ein Jahr alt - 31.01.2021.

 

Etwas neuer folgender Artikel -

china-perseveres-with-mrna-covid-shot-development-amid-omicron-commercial

 

Man bräuchte ja nicht mal den bösen Pfizer-Impfstoff zu nehmen - man könnte auch 'Fosun'-Impfstoff nehmen .

Die hatten schon vor Pfizer eine Koperation mit Biontech.

 

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WOVA1
Am 21.3.2022 um 02:28 von Thomas Belser:

Wir erinnern uns: Vor einem Jahr wurden ganze Straßenblöcke wegen einem einzigen Fall abgeriegelt; manche Städte gingen wegen einem dutzend Fällen in den Lockdown. Mittlerweile gibt es hunderte Fälle täglich alleine in Shanghai, und bis auf betroffene Wohnanlagen mit bestätigten positiven Fällen geht das Leben ganz normal weiter.

So ganz normal scheint es in Shanghai gerade nicht zu laufen ..

Shanghai insists on dynamic zero-COVID, denies ‘citywide lockdown’ rumors

 

Zitat

Despite the latest round of epidemic in Shanghai raising a heated discussion online and the "lockdown" rumor also becoming popular among most Shanghai residents' WeChat moments on Tuesday, many residents said that they do not panic and expressed their understanding and positive attitude toward the fight against the virus.  

The "lockdown" rumor has gained over 160 million clicks on China's Twitter-like Sina Weibo, with many criticizing those who spread rumors that cause panic as some residents tried to buy more daily commodities than ordinarily.

 

Was immer auch eine 'dynamische Null-Covid'-Strategie ist.. 

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WOVA1

Also nun doch Lockdown in Shanghai - wenn auch ein geteilter.

Shanghai carries out staggered lockdown, vows to ensure sufficient daily commodities in closed-loop management

 

Zitat

From 5 am Monday to 5 am Friday, the first batch of regions in Pudong New Area will be put under lockdown for four days and two nucleic acid tests will be conducted within at least 24 hours; while Puxi area will be put under lockdown for four days from Friday to April 5, and the same measures will be conducted, according to the authorities.

 

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oktavian

Wesentlich ist, dass China nicht evidenzbasiert vorgeht, sondern politische Propaganda wichtiger als das Leben der eigenen Bevölkerung ist. Sonst würde man auch auch westliche Impfstoffe setzen. 

Das hat natürlich auch mit den Einschränkungen der Presse zu tun. Der einzelne Bürger ist dem System schutzlos ausgeliefert und kann sich nicht an Gerichte/Presse wenden. Ich erinnere mich auch an die Unterdrückung der Meinung von Medizinern wie Li Wenliang. Das sind die Schwächen des Systems China.

Die Stärke ist die militär-mäßige Organisation von Quarantäne, welche in DE so nicht machbar wäre. Jedoch sind die neuen Varianten stärker ansteckend, so dass sich das nicht durchhalten lassen wird (meiner Meinung nach).

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kleinerfisch
vor 2 Stunden von oktavian:

Wesentlich ist, dass China nicht evidenzbasiert vorgeht, sondern politische Propaganda wichtiger als das Leben der eigenen Bevölkerung ist. Sonst würde man auch auch westliche Impfstoffe setzen. 

Hatte China denn eine Wahl, westliche Impfstoffe einzusetzen? In Deutschland halten wir nur Biontech für gut genug (bei jedem anderen westlichen Impfstoff kann man also ähnliche Vorwürfe machen), die hatten aber lange Lieferschwierigkeiten. Und China hat immerhin knapp 20% der Weltbevölkerung zu impfen.

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