Delphin Mai 16, 2007 · bearbeitet Mai 16, 2007 von Delphin Sagt mal, was ist eigentlich die gängige Erkärung dafür, dass die Blase von 2000 und die folgende Baisse in Europa so viel stärker ausgeprägt waren als in USA? Die Grafik zeigt Dow Jones (in rot) und EuroStoxx50. Überseh ich da irgendwas? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DerFugger Mai 16, 2007 Erklärung : Deutschland (im Eurostoxx ja ziemlich stark gewichtet) ist ein sog. klassischer HighBeta-Markt, d.h., die US-Marktbewegungen werden in besonders starker Weise nach oben und nach unten nachvollzogen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Mai 16, 2007 · bearbeitet Mai 16, 2007 von Grumel Und warum ist Deutschland ein high beta markt ? Oder besser warum ist Europa ein high beta markt auf der agregierten Ebene ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin Mai 16, 2007 Erklärung : Deutschland (im Eurostoxx ja ziemlich stark gewichtet) ist ein sog. klassischer HighBeta-Markt, d.h., die US-Marktbewegungen werden in besonders starker Weise nach oben und nach unten nachvollzogen. Hab mir die Grafik natürlich auch für den Dax angeschaut, ist noch ausgeprägter, vor allem nach unten, und das wo der Dax ja im Gegensatz zu den beiden anderen Indizes ein Performance Index ist (also immer etwas stärker nach oben ziehne müsste als nach unten). Bleibt in der Tat die Frage, warum läuft das bei den Amis in so ruhigen Bahnen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DerFugger Mai 16, 2007 Und warum ist Deutschland ein high beta markt ? Weil der Anteil der ausländischen Investoren sehr hoch ist, die dann, wenn es brenzlig wird, zuerst ihre Auslandsinvestments auflösen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Mai 16, 2007 Ich habe gelesen, das das starten der Immobilienhausse in den USA die Aktienbaisse abgefedert haben soll. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DerFugger Mai 16, 2007 · bearbeitet Mai 16, 2007 von DerFugger Ich habe gelesen, das das starten der Immobilienhausse in den USA die Aktienbaisse abgefedert haben soll. Wo ist da der Zusammenhang ? Man könnte ja z.B. vermuten, dass man dann, wenn Aktien schlecht laufen und Immobilien besonders gut, um so mehr Aktien verkauft, um dann Immobilien dafür zu ewerben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktiencrash Mai 16, 2007 Hier die Erklärung für den starken Absturz Dax/Stoxx50 Mitentscheidend für den Unterschied: Der Dow Jones-Index-Industrial folgt einem einfachen Strickmuster. Er enthält 30 Aktien der wichtigsten amerikanischen Industrie-Branchen. Aus jeder Branche eine Aktie. Je höher ihr Kurs, desto größer ihr Gewicht im Dow. Der Dow Jones-Index ist kursgewichtet. Im Gegensatz dazu werden S&P500 und alle anderen führenden Aktien-Indizes nach der Marktkapitalisierung sortiert. Das heißt, neben der Kurshöhe spielt auch die Anzahl der frei verfügbaren Aktien eine ausschlaggebende Rollen. Telekom-Aktien mit Schwindsucht Am hohen Einbruch von Dax und EuroStoxx50 trugen Telekom- und Technologie-Werte die Hauptschuld. Sie sind beiden Indizes stark gewichtet. Ihre Kursschwäche schlug daher massiv durch. Allein die T-Aktie halbierte sich im Jahr 2000. Mit ihr kamen auch Aktien anderer europäischer Telekommunikations-Konzerne wie die der niederländischen KPN und der spanischen Telefonica unter die Räder. Mit Kursabschlägen bis fast 80 Prozent. Ähnlich schlecht hatten später auch Siemens und SAP-Aktien im Rennen gelegen. Die Schwindsucht der Telekommunikations-Aktien war zum Großteil hausgemacht gewesen. Mit etlichen Milliarden Euro hatten sich Telekom und Co ins UMTS-Abendteuer gestürzt, ohne zu wissen, ob, wann und wie sich die neue Technologie je auszahlen würde. Statt zusätzlicher Erträge hatten sich die Telekom-Konzerne zunächst hohe Zinslasten aufgebürdet. Denn die milliardenteuren UMTS-Lizenzen waren ganz oder teilweise durch Kredite bezahlt worden. Bei vergleichweise hohen Zinsen. Die Europäische Zentralbank hatte die Leitzinsen im Oktober 2000 auf 4,75 Prozent heraufgesetzt. Und damit Kredite erheblich verteuert. http://boerse.ard.de/content.jsp?go=meldun...dokument_188654 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DerFugger Mai 16, 2007 Die HighBeta-Rolle des Dax auch im Verhältnis zum S&P ist ja heute nicht anders als 2000. Man hat's erst wieder bei der Korrektur im Februar gesehen : Im Dax ungefähr 10 % Downmove, im S&P nur ungefähr 5%. Upmove im Dax seitdem : ungefähr 15%, im S&P 10%. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
VistaMax Mai 18, 2007 Eine Sache verstehe ich dabei noch nicht. Warum gab es die ganze Zeit so viele Warnungen in den USA zu investieren (..Befürchtung einer anstehenden Rezession), wenn nach der o.g. Logik der DAX bzw die europäische Aktienmärkte stärken fallen werden als die US-Märkte (...siehe Februar-Korrektur) ???? Gruss VistaMax Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Mai 18, 2007 Wo ist da der Zusammenhang ? Man könnte ja z.B. vermuten, dass man dann, wenn Aktien schlecht laufen und Immobilien besonders gut, um so mehr Aktien verkauft, um dann Immobilien dafür zu ewerben. Hab ich auch schon gelesen. Die Amis selbst sehen diesen Zusammenhang teilweise. PS: Ich weis das ist keine direkte Antwort auf die Frage, die überlaß ich Leuten die sich damit besser auskennen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Mai 18, 2007 ich denke die Gründe hierfür sind vielfältig: - Auslandsinvestments die aufgelöst werden aus den USA ist sicherlich ein Grund wie DerFugger richtig erkannt hat. - Auch Aktiencrash liegt richtig mit Telekom die den DAX stark belastet hat. So hat der DAX bereinigt um die Telekom-Aktie schon lange sein All-Time-High von 2000 übersprungen - Konstellation des DAX --> Der DAX hat besonderes viele Finanztitel (damals HVB, Coba, DB, Allianz, Munich Re wobei die letzten 3 Schwergewichte waren/sind) die besonders in schlechten Börsenzeiten leiden, nicht zuletzt weil die Versicherer hohe Aktienpakete hielten und diese an Wert verloren und so die eigene Rendite und Eigenkapital aufzerrten) Des Weiteren ist auch der der Automotive-Bereich stark gewichtet mit VW, DC und BMW. Dies ist auch der Grund warum MDAX und SDAX zuletzt stets besser gelaufen sind. Hier sind verstärkt Industrietitel enthalten, die historisch eine niedrigere Volatitlität aufweisen. - ein weiterer Grund ist zum anderen auch, daß in den USA einfach grundsätzlich mehr in Aktien investiert wird (vor allem die Pensionsfonds) und so eine gewisse "Grundliquidität" vorhanden ist, die den Markt stützt. - und nicht zuletzt gibt es ja eine Art "secret society" bestehend aus Notenbankpräsident, den Chefs der wichtigsten Investmentbanken, sowie Staranalysten die regelmäßig über die Börse tagen und ggf. auch Stützungskäufe vornehmen. Habe mal einen super interessanten Artikel darüber gehabt..müsste mal schauen ob ich den hier irgendwo finde. Eine Sache verstehe ich dabei noch nicht. Warum gab es die ganze Zeit so viele Warnungen in den USA zu investieren (..Befürchtung einer anstehenden Rezession), wenn nach der o.g. Logik der DAX bzw die europäische Aktienmärkte stärken fallen werden als die US-Märkte (...siehe Februar-Korrektur) ???? ist doch logisch. 1. USD-Risiko 2. wenn alle steigende Märkte erwarten und der europäische Markt höheres Beta hat sind diese Märkte attraktiver 3. in der Korrektur gilt natürlich das Gegenteil und man sollte auf die USA umsteigen Gruß W.Hynes Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Toni Mai 19, 2007 Was mit bis heute ein Rätsel ist, wie das sog. Witwen- und Waisenpapier Allianz ca. 90% an Wert verlieren konnte... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
aequitas Mai 19, 2007 ich kenne zuviele leute, die die börse für ein spielplatz von habgierigen intelektuellen halten und nicht investieren wollen und sich mit ihrigen mickrigen 0,1 oder so vom c/c zufrieden geben Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Mai 19, 2007 Was mit bis heute ein Rätsel ist, wie das sog. Witwen- und Waisenpapier Allianzca. 90% an Wert verlieren konnte... warum kann natürlich nur vermutet werden, aber die Allianz und Munich Re galten früher als Flagships der Deutschen Börse. Als Marktführer und unverwüstbare Versicherungen. Von mir aus konnte man sie auch als Fels in der Brandung bezeichnen. Und alles was diese Firmen ausgezeichnet hatte kam jetzt auf sie zurück. - höhere Schäden aufgrund vermehrter Naturkatastrophen - Anschlagsgefahr - Firmenbeteiligungen die abgeschrieben werden mussten bzw. mit Verlust verkauft werden mussten etc. und ich glaube das ist der Hauptpunkt: Der Unverwüstbarkeitsbonus ist weg. Die Allianz musste ne Kapitalerhöhung durchführen um nicht von den Ratingagenturen abgestuft zu werden (was schlecht für das eigene Geschäft gewesen wäre). Plötzlich hat der Markt bemerkt dass man durchaus verwüstbar ist und hat einen Großteil der Lorbeeren bzw. des Bonuses aus dem Aktienkurs getrieben. Das sieht man wohl auch wenn man sich die historischen KGV von Munich Re und Allianz anschaut. Die waren damals einfach höher bewertet weil das eine zuverlässige Aktie war. Diesen Nimbus hat man verloren. Gruß W.Hynes Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Toni Mai 19, 2007 ...und was mich noch viel mehr interessiert: Ist man gegen so etwas, was z.B. der Allianz ab 2000 passiert ist, in Zukunft gefeit, wenn man fundamentale Analyse betreibt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Mai 19, 2007 ...und was mich noch viel mehr interessiert: Ist man gegen so etwas, was z.B. derAllianz ab 2000 passiert ist, in Zukunft gefeit, wenn man fundamentale Analyse betreibt? Nein. Daher der Risikoaufschlag bei den möglichen Überrenditen. Alternative: Genaues Risk-Management. Abschreibungsgefahr für Firmenbeteiligung war realistisch jedoch hatte niemand einen solchen Einsturz erwartet. Daher tendiere ich lieber zu gut und leicht organisierten Unternehmen mit viel Transparenz. Gruß W.Hynes Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Toni Mai 19, 2007 · bearbeitet Mai 19, 2007 von Toni Daher tendiere ich lieber zu gut und leicht organisierten Unternehmen mit viel Transparenz.Ja, so mache ich es ja auch. Kompliziertere verstehe ich eh nicht... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cubewall Mai 19, 2007 Moin zusammen, kann der Absturz der (Rück)Versicherer nicht auch mit der globalen Baisse an sich zusammen hängen? Man konnte ja damals viel über die hohe Aktienquote der Versicherer lesen. Hat nun also die Baisse die Verluste der Versicherer potenziert, weil zum Einen vollkommen neue Risikostrukturen offenbar wurden, zum Anderen aber auch eine der Haupt-Investitions-Strategien (Aktien) ebenfalls ihr Risiko offenbarten und mit einem Schlag auch die Refinanzierbarkeit der Versicherungskonzerne in Frage zu stellen war? Gruss cube Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag