otto03 Januar 2, 2009 Man müsste für den Vergleich natürlich eine normale Anleihe gleicher Restlaufzeit ansetzen. Wie erkenn ich denn bei dem Ding, ob es gerade "teuer" oder "günstig" ist ? Die Berechnung schnall ich irgendwie immer noch nicht ... Anbei Beispiele mit den beiden bisher einzigen Linkern vom Bund DE000 114152 1 3,500 BO S 152 12.04.2013 4 / 3 17,0 104,720 2,32 107,443 DE000 103051 8 2,250 BO index. 4) 15.04.2013 4 / 3 9,0 102,300 1,69 109,851 DE000 113529 1 3,500 Bund 05 04.01.2016 7 / 0 23,0 104,700 2,75 104,719 DE000 103050 0 1,500 Bund 06 index. 4) 15.04.2016 7 / 3 13,0 100,300 1,46 108,909 DE000 113446 8 6,000 Bund 86 II 20.06.2016 7 / 5 3,8 120,100 2,95 123,388 Per "rule of thumb" am ersten Beispiel der BOs: Differenz Rendite Nominalanleihe zu Linker = 2,32 - 1,69 = 0,63 = erwartete Inflation p.a. bis zum Ende der Laufzeit Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
valueseeker Januar 3, 2009 viel krasser finde ich die Situation zurzeit bei 30-jährigen amerikanischen Staatsanleihen: http://www.bloomberg.com/markets/rates/index.html Die normalen rentieren 2,79%, die inflationsindexierten 2,21%. Das heißt die eingepreiste Inflation für die nächsten DREIßIG JAHRE ist grade mal 0,58% p.a. Fragt sich nur wie die Bedingungen da genau aussehen, vielleicht können sie im Zweifel einfach noch ein paar mal die Berechnungsmethode der Inflation verändern und der Investor schaut trotz massiver Geldentwertung am Ende in die Röhre, das müsste man mal nachprüfen. Ansonsten sind 2,21% reale Rendite für 30jährige Kapitalbindung ja sowieso nicht sonderlich attraktiv. Möglicherweise wäre es eine Alternative die normalen 30jährigen zu shorten und dafür die inflationsindexierten 30jährigen zu kaufen? Damit hätte man doch eigentlich einen ziemlich günstigen langfristigen Inflationshedge, oder nicht? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin Januar 3, 2009 Sorry, müsste es nicht heißen (bezogen auf die 5-jährige): einer durchschnittlichen Inflation von 0,63%. Das was bei Break-Even-Inflation ausgewiesen ist? Absolut richtig! Hab wohl schief geguckt auf meine Tabelle... Also HVPI + 63 Basispunkte derzeit für die Vierjährigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
asherah Januar 3, 2009 · bearbeitet Januar 3, 2009 von asherah Ist hier einer von uns des Französischen mächtig oder kennt eine deu/eng sprachige Quelle, ob und wann die Franzosen dieses Jahr Linker neu auf den Markt bringen? Ich will mal wieder ein wenig die Position ausbauen und wollte keine schon laufenden Papiere kaufen, die bei einer etwaigen Deflation echte Verluste erzielen können. Aus deutschen Landen ist ja nichts angekündigt ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Januar 3, 2009 Ist hier einer von uns des Französischen mächtig oder kennt eine deu/eng sprachige Quelle, ob und wann die Franzosen dieses Jahr Linker neu auf den Markt bringen? Ich will mal wieder ein wenig die Position ausbauen und wollte keine schon laufenden Papiere kaufen, die bei einer etwaigen Deflation echte Verluste erzielen können. Aus deutschen Landen ist ja nichts angekündigt ... Kalender von AFT (Agence France Tresor) http://www.aft.gouv.fr/article_682.html?id...id_rubrique=261 jeden dritten Donnerstag im Monat (ausser August/Dezember) finden Auktionen statt (aber nur Aufstockungen bestehender Linker) als Zusatz zu finden: Tapping of existing lines (OATi, BTANi or OATi) . Possible opening of new lines Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
asherah Januar 3, 2009 Kalender von AFT (Agence France Tresor) http://www.aft.gouv.fr/article_682.html?id...id_rubrique=261 mercie bien (oder wie auch immer ) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity Januar 3, 2009 · bearbeitet Januar 3, 2009 von vanity Kalender von AFT (Agence France Tresor) jeden dritten Donnerstag im Monat (ausser August/Dezember) finden Auktionen statt (aber nur Aufstockungen bestehender Linker) als Zusatz zu finden: Tapping of existing lines (OATi, BTAN€i or OAT€i) . Possible opening of new lines Da wird unsereins ja wohl kaum mitbieten dürfen? :- @asherah: merci bien Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Januar 3, 2009 · bearbeitet Januar 3, 2009 von otto03 Da wird unsereins ja wohl kaum mitbieten dürfen? :- Natürlich nicht, aber wenn eine neue dabei ist kann man sie danach kaufen (Hier kannst Du auch keine neue Bundesanleihe direkt kaufen) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Superhirn Januar 4, 2009 · bearbeitet Januar 5, 2009 von Superhirn Habe das bei der Bundesfinanzagentur gefunden: Der Bund beabsichtigt, bei entsprechenden Marktbedingungen den Aufbau des Marktsegmentes für inflationsindexierte Bundeswertpapiere im Jahr 2009 fortzusetzen und ein Volumen zwischen 6 und 10 Mrd zu begeben. Darüber hinaus ist der Bund weiterhin bestrebt, die Liquidität im Sekundärmarkt für inflationsindexierte Bundeswertpapiere durch eigene Marktaktivitäten zu unterstützen. Ein genauer Termin scheint aber noch nicht fest zu stehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tsadapeter Januar 5, 2009 Guten Morgen, darf ich bitte dazwichenfragen: Irgendwann wurde hier ein Swenson/Svensen oder so erwähnt, der sich ausführlich mit Linken als Assetklasse auseinandrgesetzt haben soll. Kann mir bitte jemand den vollständigen Buchtitel verraten? Vielen Dank Peter Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Januar 5, 2009 Guten Morgen, darf ich bitte dazwichenfragen: Irgendwann wurde hier ein Swenson/Svensen oder so erwähnt, der sich ausführlich mit Linken als Assetklasse auseinandrgesetzt haben soll. Kann mir bitte jemand den vollständigen Buchtitel verraten? Vielen Dank Peter http://www.amazon.de/Erfolgreich-Investier...1784&sr=8-2 http://www.amazon.de/Unconventional-Succes...1834&sr=1-1 http://www.amazon.de/Pioneering-Portfolio-...1834&sr=1-2 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
valueseeker Januar 5, 2009 viel krasser finde ich die Situation zurzeit bei 30-jährigen amerikanischen Staatsanleihen:http://www.bloomberg.com/markets/rates/index.html Die normalen rentieren 2,79%, die inflationsindexierten 2,21%. Das heißt die eingepreiste Inflation für die nächsten DREIßIG JAHRE ist grade mal 0,58% p.a. Fragt sich nur wie die Bedingungen da genau aussehen, vielleicht können sie im Zweifel einfach noch ein paar mal die Berechnungsmethode der Inflation verändern und der Investor schaut trotz massiver Geldentwertung am Ende in die Röhre, das müsste man mal nachprüfen. Ansonsten sind 2,21% reale Rendite für 30jährige Kapitalbindung ja sowieso nicht sonderlich attraktiv. Möglicherweise wäre es eine Alternative die normalen 30jährigen zu shorten und dafür die inflationsindexierten 30jährigen zu kaufen? Damit hätte man doch eigentlich einen ziemlich günstigen langfristigen Inflationshedge, oder nicht? hmm hat dazu niemand was zu sagen? ich bin da nun wahrlich kein experte, aber ich finde das ziemlich bemerkenswert. oder sehe ich das irgendwie falsch? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Januar 5, 2009 Ja, ist bemerkenswert. Die Amerikaner diskutieren auch kräftig darüber. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fleisch Januar 5, 2009 @ value: wie willst du denn Bonds shorten ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity Januar 6, 2009 · bearbeitet Januar 6, 2009 von vanity @ value: wie willst du denn Bonds shorten ? Ich lege Wert auf die Feststellung, dass diese Finanzinnovation von mir stammt! vanity's FI Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tsadapeter Januar 6, 2009 Liber Otto03, danke Dir. Wenn Du die kennts, welches der Bücher ist das einschlägigtse für unser Thema? Und, sind die dt. Ausgaben nur einfach übersetzt oder auch auf europ Verhältisse zugeschnitten? Gruß u Dank Peter Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Januar 6, 2009 · bearbeitet Januar 6, 2009 von otto03 Liber Otto03, danke Dir. Wenn Du die kennts, welches der Bücher ist das einschlägigtse für unser Thema? Und, sind die dt. Ausgaben nur einfach übersetzt oder auch auf europ Verhältisse zugeschnitten? Gruß u Dank Peter - übersetzt - kenne nur das erste (im Original - das Original ist fast immer die bessere Alternative, ausserdem umgeht man den hohen Preis der dt. Ausgabe) - das zweite (fully revised and updated) erscheint lt. amazon am 16.02.2009) Mein persönlicher Eindruck: es gibt besseres : Bernstein, Swedroe, Siegel etc. Als Einstieg ist in die Problematik "Geldanlage" ist sicherlich der hier im Forum äußerst beliebte Kommer geeignet Falls es Dir um das Thema des Threads geht, sind alle nicht geeignet ( diese Dinge werden - falls überhaupt- nur am Rande erwähnt) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tsadapeter Januar 6, 2009 Danke sehr, hatte versucht, die Original bei amazo UK zu finden, aber ohne Erfolgg. Ja, es geht mir um das Thema "linker in der Strategie des Privatanlegers" Dann muß ich halt nich suchen. Vielen Dank. Peter Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Januar 6, 2009 viel krasser finde ich die Situation zurzeit bei 30-jährigen amerikanischen Staatsanleihen:http://www.bloomberg.com/markets/rates/index.html Die normalen rentieren 2,79%, die inflationsindexierten 2,21%. Das heißt die eingepreiste Inflation für die nächsten DREIßIG JAHRE ist grade mal 0,58% p.a. Fragt sich nur wie die Bedingungen da genau aussehen, vielleicht können sie im Zweifel einfach noch ein paar mal die Berechnungsmethode der Inflation verändern und der Investor schaut trotz massiver Geldentwertung am Ende in die Röhre, das müsste man mal nachprüfen. Derzeit muss man sich wundern, was die Leute alles an schlecht rentierenden Staatsanleihen kaufen der Sicherheit wegen, insofern wundert mich da nur noch wenig. Die vermeintliche Renditesicherheit einer Inflationsindexierung für den Anleger lassen sich diese Staatsanleihen fürstlich entlohnen. Ob Deine Rechnung mit den 0,58 % richtig ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich glaube nicht, dass man da einfach nur die Differenz bilden darf. Wenn überhaupt bildet die doch vereinfacht die erwartete Steigerung der Inflation ab und nicht die Inflation selbst. Deinen Gedankengang zur Berechnung der Inflation finde ich in dem Zusammenhang sehr bedenkenswert. Die Inflation ist von der Berechnung her schon mehrfach geändert worden. Die aktuelle Definition muss so nicht in alle Ewigkeit gelten und damit steht hier das Scheunentor offen für alle Arten von Manipulationen. Kennzahlen wie Inflations- oder Arbeitslosenrate werden oft auch zur Beurteilung von Politik genutzt und damit besteht immer die Versuchung, diese Zahlen zu "schönen". Eine potentiell geschönte Inflationsrate ist aber ein gewaltiger Pferdefuß bei einer lange laufenden inflationsindexierten Anleihe. Dieses Risiko sollte man sich unbedingt bewusst sein. Das ist ein Emittentenrisiko der ganz besonderen Art. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
sparfux Januar 6, 2009 · bearbeitet Januar 6, 2009 von sparfux Deinen Gedankengang zur Berechnung der Inflation finde ich in dem Zusammenhang sehr bedenkenswert. Die Inflation ist von der Berechnung her schon mehrfach geändert worden. Die aktuelle Definition muss so nicht in alle Ewigkeit gelten und damit steht hier das Scheunentor offen für alle Arten von Manipulationen. Kennzahlen wie Inflations- oder Arbeitslosenrate werden oft auch zur Beurteilung von Politik genutzt und damit besteht immer die Versuchung, diese Zahlen zu "schönen". Eine potentiell geschönte Inflationsrate ist aber ein gewaltiger Pferdefuß bei einer lange laufenden inflationsindexierten Anleihe. Dieses Risiko sollte man sich unbedingt bewusst sein. Das ist ein Emittentenrisiko der ganz besonderen Art. So sehe ich das auch. Der Emittent (Staat) beeinflusst auch die Bestimmung der Inflationsraten. Da sind Manipulationen Tür und Tor geöffnet! Deshalb meide ich auch inflationsindexierte Anleihen. Hier auch nochmal 2 interessannte (kritische) Artikel in diese Richtung von William Bernstein: älter/grundsätzlich und aktuell Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Januar 6, 2009 Danke sehr, hatte versucht, die Original bei amazo UK zu finden, aber ohne Erfolgg. Ja, es geht mir um das Thema "linker in der Strategie des Privatanlegers" Dann muß ich halt nich suchen. Vielen Dank. Peter Hier eine Liste der bei US Amazon gelisteten Bücjher zu diesem Thema http://www.amazon.com/s/ref=nb_ss_gw?url=s...p;x=15&y=22 Kenne ich alle nicht. Falls Dich eines interessiert kannst Du bei amazon.de unter "englische Bücher" prüfen, ob Du es hier bekommst, meist funktioniert das mit entsprechenden Lieferzeiten. Habe ich schon mehrfach so gemacht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
maush Januar 6, 2009 Ob Deine Rechnung mit den 0,58 % richtig ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich glaube nicht, dass man da einfach nur die Differenz bilden darf. Wenn überhaupt bildet die doch vereinfacht die erwartete Steigerung der Inflation ab und nicht die Inflation selbst. Verstehe ich nicht. M.E. ist die Differenz schon die implizierte Inflationserwartung. Ansonsten stimme ich dir voll zu. Linker taugen doch sowieso bei steigender Inflation nur begrenzt zum Kapitalerhalt, da Steuern den Inflationsausgleich mindern. Da kann der Realzins schnell negativ werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
asherah Januar 6, 2009 Danke sehr, hatte versucht, die Original bei amazo UK zu finden, aber ohne Erfolgg. Ja, es geht mir um das Thema "linker in der Strategie des Privatanlegers" Dann muß ich halt nich suchen. Vielen Dank. Peter Als kleiner Einstieg hilft eventuell diese Studie von Lazard, auch wenn die ein wenig älter ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin Januar 6, 2009 Ob Deine Rechnung mit den 0,58 % richtig ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich glaube nicht, dass man da einfach nur die Differenz bilden darf. Wenn überhaupt bildet die doch vereinfacht die erwartete Steigerung der Inflation ab und nicht die Inflation selbst. Na ja, für den Hausgebrauch kann man die "break-even inflation" schon erstmal durch Subtraktion ausrechnen. Bei zwei vergleichbaren Anleihen (gleicher Emmitent, gleiche Laufzeit) also: p - nominale Rendite der normalen Anleihe r - reale Rendite er Inflationsindexierten Anleihe i - break-even inflation (1) i = p - r Genauer ist die Berechnung so, der Unterschied ist aber meist nicht gerade riesig: (2) i = (1 + p) / (1 + r) - 1 Das ist aber immer noch nicht ganz perfekt, weil ein Linker wie die duetschen, französichen oder auch amerikanischen ja einen Deflationsschutz enthalten, der im Grunde ein Options-Kompononete bedeutet, und von dem man ausgehen darf, dass er auch bei der Preisbildung eine Rolle spielt. So weit ich weiß, wird das aber bei der üblichen Berechnung der break-even inflation normalerweise vernachlässigt. Überhaupt können natürlich auch andere Faktoren die Preise der Linker bestimmen, z.B. Liquidität, die Tatsche, dass viele diese Anlageklasse noch wenig kennen, auch weil sie komplizierter zu rechnen ist, die Tatsache, dass nur bestimmte Anleger daran interessiert sind usw. Ich würde mich also nicht auf Nachkommastellen festlegen! Ein Blick in die Renditeliste der Bundesfinanzagentur sollte reichen, sich einen Überblick zu verschaffen, wie die Dinge stehen. Wie ja schon zitiert wurde, plant die Finanzagentur durchaus, neue Linker aufzulegen, will das aber wohl von der Marktsituation abhängig machen. Muss also nicht notwendigerweise 2009 klappen. Über geplante Laufzeiten ist wohl noch nichts veröffentlicht. Es wurde vor einer Weile auch mal nagedeutet, dass man im Privatkundensegment, dass man ja ausbauen will, über Linker nachgedacht wird. Das wären dann vermutlich vor allem Produkte am kurzen Ende. Aber ob diese überlegungen noch aktuelle sind - keine Ahnung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Januar 6, 2009 · bearbeitet Januar 6, 2009 von Sapine Danke für die Erklärung - nun wird der Nebel etwas lichter. Und wie erklärst Du Dir dann die 0,58 %? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag