chappli April 13, 2007 · bearbeitet April 13, 2007 von chappli Die gute Nachricht nach der Korrektur an den Aktienmärkten ist, dass sich die Kurse verhältnismäßig schnell wieder erholen und in etwa wieder den Stand vor dem Einbruch erreicht haben. Die schlechte, dass viele Anleger nichts davon haben. Zum einen, weil sie in den Kurssturz hinein verkauften und um anderen auch nicht wieder eingestiegen sind - wie die relativ niedrigen Handelsvolumina während der Anstiegsphase zeigen. Dieses Verhalten ist typisch für solche rapiden Kurswechsel und hat im Allgemeinen damit zu tun, dass sich die Anleger nur sehr ungerne eingestehen, vielleicht zu spät verkauft oder aber den günstigsten Zeitpunkt zum Wiedereinstieg verpasst zu haben. Wissenschaftliche Untersuchungen rund um die Behavioral-Finance-Theorie belegen, dass die Marktteilnehmer zum Großteil ihr Können überschätzen (Overconfidence) oder aber Marktgegebenheiten falsch einschätzen (Confirmation Bias), was die selektive Wahrnehmung fördert und Fehlentscheidungen begünstigt. Forschungen zeigen zudem, dass sich diese Fehleinschätzungen in Stresssituationen wie zum Beispiel in Crash-Phasen erhöhen, da zusätzlich noch der Herdentrieb (Herd Behavior) begünstigt wird: Wenn alle verkaufen, kann das ja nicht falsch sein. Doch vor solchen Fehlentscheidungen kann man sich schützen. Die wohl anerkannteste und wissenschaftlich am weitesten erforschte Methode ist die Risikoreduzierung durch Streuung der Anlageklassen. Die Idee dahinter ist einfach: Nicht alle Anlageklassen verhalten sich in unterschiedlichen Konjunkturzyklen immer gleich. Brummt die Konjunktur, dann profitieren hiervon meistens die Aktien. Gleichzeitig fallen die Anleihenkurse, da hohes Wirtschaftswachstum zumeist inflationär wirkt, weshalb die Marktteilnehmer eine höhere Realverzinsung einfordern. Portfolios gegen Einbrüche schützen Hohe Realzinsen sind wiederum schlecht für die Immobilienpreise, da sie einerseits durch erhöhte Finanzierungskosten die Nachfrage hemmen und andererseits die Attraktivität der Immobilie als Renditeobjekt schmälern. Rohstoffe bewegen sich spätzyklisch zu den Aktienmärkten. Denn in der Regel führt erst der spätzyklische Konjunkturaufschwung zu einer nachhaltigen Verknappung der Rohstoffe und damit zu steigenden Rohstoffpreisen. Gold wird wegen seiner Knappheit schon seit Jahrhunderten als Schutz vor Krisen und Geldentwertung gesehen. In der modernen Vermögensverwaltung werden solche gegenläufigen Bewegungen genutzt, um die Portfolios gegen Einbrüche zu schützen. Doch inwieweit lassen sich diese theoretischen Erkenntnisse in der Realität umsetzen? Eine hier erstmals vorgestellte Studie, die bis 1960 zurückreicht, zeigt, unter welchen Prämissen eine sinnvolle Portfoliodiversifizierung möglich ist. Wichtigste Erkenntnis: Anleihen und Gold bieten einen permanenten Schutz gegen Korrekturen am Aktienmarkt. Wie die Grafik zeigt, bewegen sich beide Anlageklassen in mehr als 50 Prozent der Zeit gegenläufig zu Aktien, in dem Fall zum Dax. Diese Eigenschaft behalten sie auch in Krisenzeiten bei, wobei der Goldpreis in nahezu 70 Prozent der Krisenzeiten als sicherer Hafen fungierte. Im Unterschied dazu verlieren Anleihen in Crash- oder Korrekturphasen etwas von ihrer Schutzfunktion, sie entwickeln sich "nur" noch in 66 Prozent der Fälle gegen den Aktientrend. Immobilien unabhängig vom Aktienmarkt Einen guten Schutz bieten auch Immobilien (offene Immobilienfonds). Mit einer Korrelation von nahezu null ist diese Anlageklasse mittelfristig vollkommen unabhängig vom Aktienmarkt. In Krisenzeiten verstärkt sich dieser Effekt noch. Eine sehr interessante Eigenschaft weisen Hedge-Fonds auf. Diese bewegen sich mittelfristig nahezu ähnlich wie die Aktienkurse (Korrelation 77 Prozent). In Krisenzeiten sinkt die Korrelation aber auf nur noch 15 Prozent, wodurch Hedge-Fonds dem Anspruch einer relativ marktneutralen Entwicklung gerecht zu werden scheinen. Insgesamt zeigt die Untersuchung also, dass Portfoliodiversifizierung ein sehr sinnvoller und robuster Schutz gegen Krisen am Aktienmarkt sein kann. gruß chappli Ihr habt recht, sorry. anbei die quelle: financial times deutschland link Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarGain April 13, 2007 quellenangabe fehlt (aus urheberrechtlichen gründen und zur vermeidung von abmahnungen der forenbetreiber heutzutage unabdingbar!) die namentiche nennung des autors im untertitel reicht da nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin April 13, 2007 Ja, bitte Quellenangabe und mehr Informationen. Wie wurde hier gerechnet, welche Zeitreihen wurden verglichen? Welche Zeiten wurden als Krisenzeiten gewertet? Wie kann mann die vertikale Achse verstehen, das leuchtet mir so überhaupt nicht ein... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag