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Rookie06

Allg. Bester Zeitpunkt um Aktien zu verkaufen.

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Pianomaxx

Das Verkaufen einer Aktie ist auch psychologisch ein viel schwererer Schritt als der Kauf! Der Kauf bringt Befriedigung, so wie manche Leute Shopping-süchtig werden, der Verkauf dagegen bedeutet eine Trennung, und einen stärkeren Zwang zur Rechtfertigung: Die verkaufte Aktie kann sich nach besser entwickeln, als die alternative Anlage, die man stattdessen gewählt hat. Und wer schafft schon das Timing?

 

Der Kauf dagegen ist doch psychologisch wie das Setzen beim Pferderennen, alles ist noch offen und man wartet gespannt auf die Rendite.

 

Im Februar dachte ich beim Stand von 7000 Dax-Punkten daran, meinen Aktienanteil auf 10% herunterzufahren, da meine Aktienrendite (Year-to-Date) schon bei 5% lag. Den Rest des Jahres mit 3,5% Tagesgeld wäre ich auf ca. 8% p.a. gekommen, und das ist schon nicht selbstverständlich!

 

Tja, jetzt steht der Dax wieder bei 7000, und meine Aktienrendite (YTD) liegt heute bei 11%. Die Entscheidung, zu kaufen, zu verkaufen oder zu halten, steht also prinzipiell jeden Tag an.

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bua06

Darüber hab ich mir auch schon den Kopf zerbrochen.

Folgenen Stand haben meine Philosophien bisher erreicht:

 

Ausgangssituation:

mit gesetzten Stopp-Loss-Ordern habe ich mich bisher immer als Verlierer gefühlt

 

-> eine von mir entwickelte Strategie mit guten Ausstiegspunkten hat mir

zwar die Trennungsarbeit erleichtert aber führte zu folgendem:

Die Verkaufssignale kamen - aber ich musste, um die Investitionsquote

einigermassen zu halten neue Werte raussuchen. Was mir mit der Zeit

immer schwerer gefallen ist, da mir alle Aktien teuer vorkamen.

Parallel zu meinen realen Investments lies ich ein Musterdepot laufen

um das Ding auf breiteren Beinen zu prüfen.

Ergebnis: mehr Trades, weniger Risiko, weniger Rendite.

Was war passiert? Es gab weniger Zinseszinseffekt. Positionswechsel

wurden nicht mit Reinvestition der Gewinne durchgeführt. Das war

zwar schön, denn ich hatte im Gegensatz zu den Buchgewinnerchampions

Geld zum Ausgeben, aber unterm Strich wurde mir der Leitsatz

"Gewinne laufen lassen" bestätigt. Denn die wirklich guten Werte

waren immer als erstes "reif" und das Depot neigte dazu Werte zu

halten, die sich nicht bewegten.

 

Fazit: Eine Planung des Exit ist nur dann wirklich sinnvoll, wenn

a.) die Aussichten auf weitere Gewinne schwinden

b.) wenn Liquidität benötigt wird

 

Punkt a.) kann manchmal schnell eintreten. Punkt b.) sollte einigermassen

planbar sein.

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35sebastian
Darüber hab ich mir auch schon den Kopf zerbrochen.

Folgenen Stand haben meine Philosophien bisher erreicht:

 

Ausgangssituation:

mit gesetzten Stopp-Loss-Ordern habe ich mich bisher immer als Verlierer gefühlt

 

-> eine von mir entwickelte Strategie mit guten Ausstiegspunkten hat mir

zwar die Trennungsarbeit erleichtert aber führte zu folgendem:

Die Verkaufssignale kamen - aber ich musste, um die Investitionsquote

einigermassen zu halten neue Werte raussuchen. Was mir mit der Zeit

immer schwerer gefallen ist, da mir alle Aktien teuer vorkamen.

Parallel zu meinen realen Investments lies ich ein Musterdepot laufen

um das Ding auf breiteren Beinen zu prüfen.

Ergebnis: mehr Trades, weniger Risiko, weniger Rendite.

Was war passiert? Es gab weniger Zinseszinseffekt. Positionswechsel

wurden nicht mit Reinvestition der Gewinne durchgeführt. Das war

zwar schön, denn ich hatte im Gegensatz zu den Buchgewinnerchampions

Geld zum Ausgeben, aber unterm Strich wurde mir der Leitsatz

"Gewinne laufen lassen" bestätigt. Denn die wirklich guten Werte

waren immer als erstes "reif" und das Depot neigte dazu Werte zu

halten, die sich nicht bewegten.

 

Fazit: Eine Planung des Exit ist nur dann wirklich sinnvoll, wenn

a.) die Aussichten auf weitere Gewinne schwinden

b.) wenn Liquidität benötigt wird

 

Punkt a.) kann manchmal schnell eintreten. Punkt b.) sollte einigermassen

planbar sein.

 

Deine Erkenntnis ist goldrichtig.

Sie immer umzusetzen, fällt schwer, da die Psyche des Menschen sich widersetzt.

Man orientiert sich zu sehr an den Einstandskurs, so dass man sich leicht und schnell von Gewinnern trennt, aber kaum von Aktien, die im Minus stehen.

Ich mache es jetzt schon viel besser als früher.

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AXM
Im Februar dachte ich beim Stand von 7000 Dax-Punkten daran, meinen Aktienanteil auf 10% herunterzufahren, da meine Aktienrendite (Year-to-Date) schon bei 5% lag. Den Rest des Jahres mit 3,5% Tagesgeld wäre ich auf ca. 8% p.a. gekommen, und das ist schon nicht selbstverständlich!

 

 

:ask:

 

 

Doch stimmt :thumbsup:

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Pianomaxx
(...)

Die Verkaufssignale kamen - aber ich musste, um die Investitionsquote

einigermassen zu halten neue Werte raussuchen. Was mir mit der Zeit

immer schwerer gefallen ist, da mir alle Aktien teuer vorkamen.

Parallel zu meinen realen Investments lies ich ein Musterdepot laufen

um das Ding auf breiteren Beinen zu prüfen.

Ergebnis: mehr Trades, weniger Risiko, weniger Rendite.

 

(...) unterm Strich wurde mir der Leitsatz "Gewinne laufen lassen" bestätigt. Denn die wirklich guten Werte waren immer als erstes "reif" und das Depot neigte dazu Werte zu halten, die sich nicht bewegten.

 

Das Problem kenne ich! Meine Strategie ist eigentlich darauf aufgebaut, eine möglichst gleichmäßige Verteilung/Diversifikation auf ca. 10 Werte zu erreichen. Dadurch müssen Gewinner verkauft werden, wenn ihr Wert z.B. auf mehr als 15% des Portfolios angewachsen ist. Das kostet in dieser massiven Haussephase natürlich Rendite - es sei denn, der Wert fällt (gegen den Trend) nach dem Verkauf. Die freiwerdende Liquidität müsste wiederum investiert werden, aber dann stiege der Aktienanteil => prozyklisches Verhalten. Stattdessen könnte man sie im Geldmarkt parken und damit das Risiko senken.

 

Auf der anderen Seite schmeisst ein Stop-Loss die Verlierer heraus - aber das Problem bleibt: wohin dann mit der Liquidität? Eine Möglichkeit wäre, damit Gewinner-Aktien aufzustocken, um die Invesitionsquote zu halten, was jedoch der Diversifikation abträglich ist - ein Dilemma!

 

Und in einer kommenden Baissephase -wer weiß schon, ob früher oder später!- gibt es die gleichen Probleme, nur mit umgekehrtem Vorzeichen...

 

mfg Pianomaxx

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diode

Hallo !

 

Wenn du nicht viel zeit verwenden möchtest, nimm doch die uwe lang strategie

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showforum=41

 

das exel sheet zum dort runterladen sagt dir mit ca. 1 minute arbeit jede woche (freitag), ob du die aktien kaufen/halten sollst, oder verkaufen.

das ist eine fix und fertige strategie, die mit fast keinem zeitaufwand ein brauchbares ergebniss liefert (ist eine Fix und Fertige Intermarketanalyse). Dank Wertpapierforum brauchst du nicht einmal was dafür zahlen :)

 

wenn du nicht weisst, wie du dax werte aussuchen sollst, und dich nciht mit fundamentalanalyse und technischer analyse befassen möchtest (sind ca. 2- 3 bücher zu lesen, schafft man problemlos in einer woche, wenn man sonst nichts zu tun hat), dann such gar nichts aus, sondern kaufe DEN GESAMTEN DAX. In summe liegst du da sicher nicht falsch, ca. 80 % aller fondmanager z.b. schaffen es nicht, diese fertig-auswahl zu schlagen.

 

Das geht am leichtesten mit den in diesem thread bereits vielempfohlenen ETF's (Dax DE 000 593 393 1), dann kaufst du automatisch alle aktien und brauchst kein wissen für eine auswahl.

 

alternativ kannst du einen vorausgewählten dievidendenindex kaufen, der sollte den dax meist noch weiter schlagen (bitte nicht drüber streiten, da gibts viele meinungen dazu):

DJ EURO STOXXSM

Select Dividend 30EX DE 000 263 528 1

 

weitere möglichkeit wäre entweder einen europäischen index zu kaufen wie den eurostoxx (der dax performt aber besser), um noch breiter zu streuen, oder so obskure sachen wie den österreichischen ATX, der schlägt den dax auch problemlos um längen bei vertretbarem risiko (zumindest in den letzten jahren).

 

alles andere würde etwas mehr wissen voraussetzen, um die chancen weiter zu vergrössern, ohne das risiko mitzuvergrössern.

 

lg aus Wien

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Grumel

Vorsicht mit den Select Dividend, kann man meiner Ansicht nichtmehr empfehlen, wegen des hohen Market Impact.

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euroman
Hallo,

 

Für mich stellt sich immer die Frage, wann der beste Zeitpunkt zum verkaufen ist.

Normalerweise wird ja gesagt, Aktien seien eine langfristige Anlage.

 

Momentan halte ich mehrere AKtien. EIne davon habe ich vor 3 Monate gekauft.

In diesen 3 Monaten ist sie um 10% + gestiegen. Auf Jahr gerechnet wären das ja 40% (hochgerechnet).

 

Jetzt frage ich mich, soll ich verkaufen oder nicht? DIe Verzinsung ist ja optimal.

Irgendwo habe ich gelesen man solle seine "Gewinner Aktien" möglichst lange im Depot halten.

 

Was meint ihr ? Wonach sollte man gehen? Verzinsung per anum berechnen und dann

entscheiden ob sie den Vorstellungen entspricht ?

Grüße

 

Rookie06

 

...schöne Rechnung die du dir da zurechtgelegt hast, doch die Realität sieht anders aus.

Wonach du handeln solltest ist deine Anlageentscheidung, wenn du dir gesagt hast dass du 10 % Gewinn machen solltest, dann wäre der Zeitpunkt gekommen an dem du verkaufen solltest.

Um nochmal zum nachrechnen wenn du in 3 Monaten 10 % gemacht hast sind das nicht im Jahr 40 %. Keine Ahnung wie du darauf kommst, aber egal. Bei Gelegenheit kannst du mir ja deine Formel mal verraten.

 

gruss der euroman

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wischo

er meinte damit bestimmt die rendite unter der vorraussetzung dass seine anlage unter den selben bedingungen steigt....ansonsten wärs eine rendite von 2,5 % aufs jahr hochgerechnet....

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BarGain
ansonsten wärs eine rendite von 2,5 % aufs jahr hochgerechnet....

das mit sicherheit nicht.... die zehn prozent kann ihm schließlich niemand mehr nehmen, wenn er nun für 9 monate die hände in den schoß legen würde.

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wischo

lol ich trottel....hast natürlich vollkommen recht....hatte voll den denkfehler und bin grad mehr als rot :finger:

kann ich den beitrag wieder löschen??? nee nee, nur spaß...können ruhig alle lesen was ich fürn trottel bin...hoffentlich liest das mein arbeitgeber nicht :-"

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Dionysos
· bearbeitet von Dionysos

Hallo Rookie,

 

da für dich der Vergleich mit dem regulären Zins, den dir eine Bank bietet, (der Einfachheit halber gehe ich jetzt von einem derzeit durchaus realisierbaren Zins von 3,5 % aus) wichtig scheint, würde ich dir raten eine Aufstellung anzufertigen die die beiden Szenarien vergleichend betrachtet. Ausgehend von der BASF-Position: Es ergeben sich die Möglichkeiten der Aufrechterhaltung und deren Auflösung (vom Zukauf als weiterer Option wird abgesehen :) ). Eine Auflösung bewirkt (vorausgesetzt, dass mit dem Erlös keine neue Position eröffnet wird), dass das Kapital in den nächsten 9 Monaten mit den marktüblichen 3,5% verzinst wird (es wird angenommen, dass der gesamte Anlagezeitraum ein Jahr beträgt). Daraus ergibt sich eine durchschnittliche (monatliche) Verzinsung von 0,29 Prozent. Das Halten der Position sollte also zumindest 0,29% im Monat erbringen oder, nominal ausgedrückt sollte der Kurs der BASF-Aktie (den Close-wert des 02.04.07 (84,17 EUR) als Basis nehmend) am 02.05. mindestens 84,42 EUR (am 02.06. min 1,0029^2*84,17 EUR = 84,66 etc. etc.) betragen, damit das Halten der Position gegenüber dem Verkauf vorzuziehen ist. Diese Prognose bezieht sich auf den 02.04. und ist daher nicht auf den aktuellen Kurs anzuwenden, der bereits weit über diesem Wert angesiedelt ist. Bei dem aktuellen Kurs (07.04.07: 86,77 EUR) müsste das Kapital (wäre es am 02.04. verkauft worden) weitere 11 Monate (!!!) den Marktzins von 3,5% p.a. erbringen, um das aktuelle Niveau zu erreichen. Das bedeutet: das bereits vorhandene Kapital entspricht dem Kapital bei durchschn. Verzinsung in 11 Monaten. Deutlicher ausgedrückt: bei Verkauf zum aktuellen Kurs hätte man sich innerhalb einer Woche fast ein ganzes Jahr Zinsen als Prämie verdient. Damit das Halten der Position am 07.04. dem Verkauf vorzuziehen wäre müsste am 07.01.08 ein Kurs von 89,05 EUR gelten (Kürzere Betrachtungszeiträume sind natürlich ebenfalls gestattet, um das Konzept des einjährigen Anlagezeitraums aufrecht zu erhalten, gehe ich von 9 Monaten aus). Erscheint dieses Kursniveau als (zumindest) realisierbar (subjektive Wahrscheinlichkeiten vorausgesetzt, da dir technische, sowie fundamentale Analyse nach eigenen Angaben nicht zur Verfügung stehen), so spricht nichts gegen das Halten des Pakets. Das Halten ist jedoch zwangsläufig mit einem höheren "Risiko" (sowohl positive als auch negative Abweichung) behaftet und die eigene Risikobereitschaft entscheidet letztendlich, welche Entscheidung für dich optimal ist. Ich hoffe dir (zumindest ansatzweise) eine Entscheidungshilfe geliefert zu haben.

 

 

Gruß,

 

Dionysos

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hardi

12. April 2007, Neue Zürcher Zeitung

 

 

Mit «Timing» starke Kursverluste vermeiden

Mehrrendite durch zeitigen Wechsel zwischen Aktien und Festgeld

 

Das richtige Timing für Aktienanlagen gehört an der Börse zu den schwierigsten Unterfangen überhaupt. Der Autor des folgenden Beitrages stellt eine Timing- Strategie und ihre wichtigsten Parameter für den Wechsel zwischen Aktien und festverzinslichen Papieren vor. (Red.)

 

 

Von Thomas Kamps*

 

Seit Frühjahr 2003 befindet sich der Schweizer Aktienmarkt im Aufwind. Eine scharfe Kurskorrektur gab es im Mai vergangenen und Ende Februar dieses Jahres. Diese Rückschläge waren zwar nur von kurzer Dauer, haben aber gezeigt, wie wichtig eine Absicherung an der Börse ist. Dafür bietet sich eine Timing-Strategie an. Durch Timing wird versucht, dann investiert zu sein, wenn die Kurse steigen, und Perioden negativer Renditen zu umgehen. Meist wechseln die Investoren zwischen Aktien und einer festverzinslichen Anlage. Im Gegensatz dazu steht die Strategie «kaufen und halten», bei der die Anleger Aktien kaufen und sie entsprechend ihrem Anlagehorizont behalten, sogar bei Einbrüchen.

Mehrrendite in fallenden Märkten

 

Das Grundprinzip der Timing-Strategie ist, Gewinne laufenzulassen und Verluste zu begrenzen. Die Limiten zum Ausstieg können durch ein Timing-Modell täglich gesetzt werden. Ein Zurückfallen des Marktes unter das gesetzte Limit erzwingt eine Umschichtung ins Festgeld und damit eine Begrenzung des Verlustes. Gegenwärtig ist ein sehr knappes Ausstiegs-Limit von nur etwa 5% unter dem letzten Höchstkurs plausibel.

 

Ins Timing-Modell fliessen Wirtschaftsdaten der Konjunkturforschungsstelle der ETH und die Zinssätze der zehnjährigen Eidgenossen sowie des Drei-Monate-Libors in Franken ein. Gegenwärtig bewertet das von indexplus verwendete Modell den Konjunkturzyklus als weit fortgeschritten und setzt daher ein sehr knappes Limit. Im Fall einer von Rezession auf Aufschwung drehenden Konjunktur und sinkenden Zinsen räumt das Modell der Absicherung mehr Spielraum ein; das Ausstiegs-Limit würde in diesem Fall rund 12% unter dem letzten Höchstkurs liegen.

 

Bei fallenden Kursen kann die Timing-Strategie eine Mehrrendite gegenüber dem Aktienindex erzielen: Solange der Markt fällt, bleibt die Anlage vollständig im Festgeld. Der Einstieg erfolgt erst wieder, wenn ein Aufwärtstrend entsteht. Dieser wird anhand eines längerfristigen gewichteten Durchschnitts, dem Weighted Moving Average (WMA), festgestellt. Liegt der Index um einen bestimmten Prozentsatz über dem WMA, kann man von einem Aufwärtstrend ausgehen und wieder vollständig in Aktien investieren. Die Ein- und Ausstiegs-Limiten ergeben sich aus der Modell-Optimierung: Dabei werden anhand von Vergangenheits-Daten automatisch zahlreiche Limiten getestet, wodurch die beste Einstellung gefunden werden soll. Die Grafik zeigt das Verhalten der entsprechenden Strategie.

Kein Kapitalschutz bei Kursschocks

 

Da die Timing-Strategie auf derivative Instrumente wie Put-Optionen verzichtet, kann sie zwar eine Absicherung bieten, aber keinen 100%-igen Kapitalschutz. Bei schockartigen Ereignissen, die an der Börse einen sofortigen Kursrückgang auslösen, würde erst am nachfolgenden Tag verkauft. Die grössten Tagesverluste der letzten 16 Jahre zeigen aber, dass die Kosten der Put-Optionen langfristig nicht aufgewogen würden. Die grössten spontanen Kursrückschläge in dieser Zeit waren der «Gorbatschew-Putsch» am 19. August 1991 (-7,4%) und der 11. September 2001 (-6,7%). Bei letzterem Ereignis war die Anlage bereits zuvor im Festgeld. Auf der anderen Seite profitiert der Anleger vollständig von der Aufwärtsbewegung; er büsst keine Rendite ein.

 

Die Zeitpunkte der Umschichtung sind entscheidend. Das von uns verwendete Vorgehen ist längerfristig angelegt. Kurzfristige Trends, die sich innerhalb einer Woche, eines Tages oder in noch kürzerer Zeit bilden, spielen eine geringe Rolle. Wichtige Parameter für die Timing-Strategie bilden ökonomische Faktoren wie Zinsen und Wirtschaftswachstum. Die Zinsen haben einen sehr direkten Einfluss auf die Börse. Steigen sie stark, wird mittelfristig jeder Börsenboom beendet. Natürlich ist der Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Börse nicht unmittelbar. Kurz- und mittelfristig ist die Börsenentwicklung sehr stark von den Emotionen der Marktteilnehmer geprägt. Diese zu prognostizieren, ist kaum möglich. Unbekannte Erwartungen und aktuelle politische Ereignisse spielen hier sehr stark hinein. Die Verweildauer der Anlage in Aktien beträgt Monate, in einigen Fällen auch Jahre. Transaktionskosten fallen so weniger ins Gewicht. Die Tabelle zeigt die wichtigsten Eigenschaften der gegenwärtigen Timing-Strategie.

Niedrigere Kosten als bei Aktienfonds

 

Um einen wirklichen Kundennutzen zu erzielen, ist eine preiswerte Umsetzung des Wechsels zwischen Aktien und festverzinslichen Papieren notwendig. Dazu gehören einerseits geringe Transaktionskosten, aber auch eine geeignete Aktieninvestition. Für die Aktienanlagen wird eine passive Teilreplikation des Swiss-Performance-Indexes (SPI) gewählt. Dieser ist breit gefasst und deckt den gesamten Schweizer Aktienmarkt ab. Die Umsetzung der Strategie erfolgt zu günstigen Konditionen bei der Raiffeisenbank Zürich. Die Gesamtkosten der betreffenden Timing-Strategie liegen unter denen eines aktiven gemanagten Aktienfonds.

 

* Thomas Kamps ist Gründer und Partner des Unternehmens indexplus in Zürich.

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